Nutzung von Busch-Biomasse

Projektdetails

  • Projektnummer:2017.2064.8
  • Status:Projekt beendet
  • Zuständige Organisationseinheit: 1300 Südliches Afrika
  • Ansprechpartner: Transparenzteam 
  • Partnerländer: Namibia, Namibia

Zusammenfassung

  • Ziele:

    Ein Biomasse-Sektor, der zu wirtschaftlicher Entwicklung und Wiederherstellung von Weideland beiträgt ist etabliert.

  • Auftraggeber:

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung

  • Projektpartner:

    Ministry of Environment, Forestry and Tourism

  • Finanzier:

    nicht verfügbar

 

Auftragsvolumen

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    16 500 000 Euro
  • Aktuelles Projekt:10 000 000 Euro

Kombifinanzierung

  • nicht verfügbar

 

Vorgänger-Projekt

  • 2011.2200.1

    Unterstützung der Entbuschung

Nachfolger-Projekt

  • 2021.2094.7

    Nachhaltige Nutzung von Busch-Biomasse

 

Laufzeit

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    14.10.2013 - 31.03.2024
  • Aktuelles Projekt:01.01.2018 - 02.04.2022

Sonstige Beteiligte

  • EFTAS Fernerkundung

 

Weitere Informationen

  • Projekt-Webseitenicht verfügbar

 

Entwicklungspolitische Kennungen

  • Partizipative Entwicklung und Gute Regierungsführung:Projektergebnis-Ebene: Projektkomponente zielt auf PD/GG
  • Umwelt- und Ressourcenschutz, ökologische NachhaltigkeitProjektergebnis-Ebene: Projektkomponente zielt auf Umwelt- und/oder Ressourcenschutz
  • Gleichberechtigung der GeschlechterProjekt hat nachweislich positive Wirkung auf Gleichberechtigung
  • ArmutsorientierungÜbergreifende Armutsbekämpfung auf Makro- und Sektorebene

CRS-Schlüssel

    31130 Landwirtschaftliche Landressourcen

Evaluierung

nicht verfügbar

 

Projektbeschreibung (DE)

Ausgangssituation

Die Verbuschung von Weideland verursacht in Namibia erhebliche wirtschaftliche und ökologische Schäden. Dies betrifft 30 bis 45 Millionen Hektar und damit mindestens 30 Prozent der Landesfläche. Die gravierendsten Auswirkungen der Verbuschung sind die reduzierte Tragfähigkeit des betroffenen Weidelandes, die verminderte Grundwasserneubildung und die aufgrund des Verlusts natürlicher Lebensräume schwindende biologische Vielfalt.

In den vergangenen Jahrzehnten haben kommerzielle landwirtschaftliche Betriebe zur Entbuschung überwiegend Chemikalien mit ungewissen Langzeitfolgen eingesetzt. Auf staatlichen Flächen wurden mit öffentlichen Geldern arbeitsintensive Kleinmaßnahmen durchgeführt. Trotz dieser Bemühungen übersteigt der jährliche Buschzuwachs bei weitem die durch Entbuschung wieder nutzbar gemachte Fläche.
Die Verbuschung stellt jedoch auch eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung Namibias dar. Die bei der Beseitigung der Gehölze anfallende Biomasse kann gewinnbringend genutzt werden und ist somit eine tragfähige Ressource für Unternehmen. Busch-Biomasse kann als Ausgangspunkt für zahlreiche Wertschöpfungsketten verwendet werden; entsprechende Erzeugnisse sind zum Beispiel Brennholz, Holzkohle, Viehfutter, Pflanzenkohle oder Produkte aus Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffen. Weitere Möglichkeiten bietet die Nutzung der Biomasse zur Energiegewinnung.

Trotz dieses wirtschaftlichen Potenzials wird in Namibia nach wie vor zu wenig getan, um das Buschwachstum einzudämmen und die dabei anfallende Biomasse sinnvoll zu nutzen. Die hohen Kosten der Entbuschung und der Umstand, dass den Produkten aus Busch-Biomasse ein geringer Wert beigemessen wird, stellen ein wesentliches Hemmnis für den Biomassesektor dar. Außerdem sind effiziente Technologien und ausreichende Infrastruktureinrichtungen nötig, um die Entbuschung sowohl auf privaten als auch auf staatlichen Flächen erfolgreich auszuweiten.

Ferner sind eine adäquate Koordination auf nationaler Ebene, politische Leitlinien und Beratungsangebote zu nachhaltigen Entbuschungs- und Nachsorgemaßnahmen erforderlich, um die Nachhaltigkeit des Vorhabens zu gewährleisten. Überdies hat der kaum entwickelte Sektor nur begrenzt Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten – dabei könnte der gesamtwirtschaftliche Nutzen der Entbuschung (Wiederherstellung von Weideflächen, Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, inländische Wertschöpfung, Verbesserung der Grundwasserneubildung, Bereitstellung erneuerbarer Energie) ein großer Anreiz für eine nachhaltige Finanzierung sein.

Ziel

Die wirtschaftliche Nutzung von Biomasse aus der kontrollierten Entbuschung von Weideflächen ist verbessert.

Vorgehensweise

Zusammen mit den maßgeblichen staatlichen und privaten Akteuren schafft das Projekt günstige Rahmenbedingungen für die Steuerung von Entbuschungsmaßnahmen und die Nutzung von Busch-Biomasse. Ein zweiter Handlungsbereich ist darauf ausgerichtet, die Kapazitäten der zuständigen Behörden aufzubauen, um sie bei der Genehmigung und Überwachung der Ernte von Busch-Biomasse zu unterstützen. Zusätzlich werden Beratungsangebote eingerichtet, um Landwirt*innen und kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) darüber zu informieren, wie sie Maßnahmen zur nachhaltigen Entbuschung und Nutzung der angefallenen Biomasse finanzieren und umsetzen können. Des Weiteren werden nachhaltige Lieferketten für die Abnehmer der Busch-Biomasse aufgebaut sowie innovative Technologien für die Ernte und Verarbeitung der Biomasse eingeführt.

Neben dem Landwirtschaftsministerium als Durchführungspartner wird das Projekt durch weitere wichtige politische Akteure unterstützt. Beispielsweise wirken die Ministerien für Umwelt und Tourismus, Bergbau und Energie, Industrialisierung, Handel und KMU-Entwicklung im Lenkungsausschuss des Projekts mit. Die sektorübergreifende Koordination ermöglicht eine optimale Verankerung relevanter Strategien. Zusätzlich werden auch private Organisationen, landwirtschaftliche Verbände und Unternehmen einbezogen.

Wirkungen

Durch das Vorhaben wurde auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Biomasse nicht unbedingt entsorgt werden muss, sondern einen wirtschaftlich tragfähigen und wichtigen Rohstoff darstellen kann. Ausgewählte Wertschöpfungsketten wurden pilotiert, darunter die Herstellung von Tierfutter, die modernisierte Holzkohleproduktion und die Bereitstellung von Holzschnitzeln zur Energiegewinnung. Nachweise über die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit der Ressourcenverwertung wurden erbracht. Weitere Ergebnisse sind die Einrichtung eines zentralen Beratungsdienstes für Landwirt*innen und die Stärkung von Unternehmensverbänden für eine sinnvolle Koordination von öffentlich-privaten Partnerschaften. Mit der Unterstützung aus dem Projekt wurde zudem eine nationale Strategie zur Verbesserung der Weideflächen durch Buschkontrolle entwickelt. Diese soll als Grundlage für ein zukünftiges nationales Buschkontrollprogramm dienen.
 

 

Projektbeschreibung (EN)

Context

Bush encroachment on pasture land is causing massive economic and ecological damage in Namibia. This affects 30 to 45 million hectares, which is more than 30 per cent of Namibia’s land area. The most significant consequences of bush encroachment are reduced carrying capacity of affected rangeland as well as reduced groundwater recharge and biodiversity through habitat loss.

In past decades, efforts to address bush encroachment included the predominant use of chemicals on commercial farms with uncertain long-term consequences, and the government funding small-scale, labour intensive bush thinning on state-owned farms. Despite these efforts, the land area affected by increasing bush encroachment each year by far exceeds the area of restored land.

Bush encroachment also provides an opportunity for economic development in Namibia. The accumulated biomass resulting from bush thinning can be gainfully used, making it an economically viable resource for business. Multiple opportunities exist for bush based value chains, such as firewood, charcoal, animal feed, biochar or wood-plastic composite products, and more so in the use of biomass for energy generation.

Despite this economic potential, bush control and bush biomass utilisation efforts are still inadequate in Namibia. High bush thinning costs and low value ascribed to bush products present a significant obstacle to the biomass sector. Also, sufficient infrastructure facilities and efficient technologies are needed to effectively upscale bush thinning operations on both private and state land. Long-term sustainability also requires adequate national coordination, policy guidance and advisory services on sustainable bush thinning and aftercare. Finally, the availability of, and access to funding is limited for this underdeveloped industry. Sustainable financing could be well motivated by the macro-economic benefits of bush thinning, which include rangeland restoration, rural employment generation, domestic value addition, improved groundwater recharge and renewable energy supply.

Objective

The economic utilisation of biomass from controlled bush thinning of pasture land has improved.

Approach

The project, together with key state and private stakeholders, creates a framework for bush control and biomass utilisation. A second area of action strengthens the capacity of the competent authorities to better approve and monitor the extraction of bush biomass. In addition, advice will be provided to farmers and small and medium-sized enterprises (SMEs) to finance and apply sustainable bush-control and biomass-use measures. In addition, sustainable supply structures for bush biomass customers will be built up and innovative technologies for the extraction and processing of bush biomass will be introduced.

In addition to the Ministry of Agriculture as a political partner, other authorities are important stakeholders. For example, the Ministries of Environment and Tourism, Mining and Energy, Industrialization, Trade and SME Development are part of a steering committee of the project. Cross-sectoral coordination enables optimal anchoring in relevant strategies. In addition, private organisations, farmer associations and companies are also involved.

Results

The measure has raised awareness at the political and societal levels that biomass can not only be used in decommissioning, but it is an economically sound and important prerequisite. Selected value chains were piloted, including the production of animal feed, the modernised production of charcoal and the supply of wood chips for energy use. Evidence of the economic and environmental sustainability of resource utilisation has been provided. Furthermore, a central advisory service for farmers has been set up and business organisations strengthened so that private-sector activities can be meaningfully coordinated. With the support of the project, a national pastureland improvement and de-barking strategy was developed as the basis for a future national decommissioning programme.