Die marine Biodiversität in der Sulu-Sulawesi Ökoregion erhalten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Umsetzung des regionalen Aktionsplans der Coral Triangle Initiative on Coral Reefs, Fisheries and Food Security in den Anrainerstaaten der Sulu-Sulawesi marinen Ökoregion
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Indonesien, Malaysia, Philippinen
Politischer Träger: Coral Triangle Initiative on Coral Reefs, Fisheries and Food Security (CTI-CFF)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2018

EAFM 1st Learning Exchange

Ausgangssituation

Die Sulu-Sulawesi-Meeres-Ökoregion gehört zu Indonesien, Malaysia und den Philippinen und zählt zu den produktivsten und vielfältigsten marinen Ökosystemen der Welt. Sie liegt an der nördlichen Spitze des Korallendreiecks, welches als globales Zentrum mariner Biodiversität angesehen wird. Dieses Gebiet beheimatet die größte Nistpopulation von Suppenschildkröten (Grünen Meeresschildkröten) in Südostasien. Die Küstengebiete bieten Nahrungs- und Existenzgrundlage sowie Katastrophenschutz für einen Großteil der dort ansässigen Bevölkerung. Durch Überfischung, zerstörerische Fischereipraktiken, einen rapiden Bevölkerungsanstieg, nicht nachhaltige Entwicklung der Küstenräume und Verschmutzung sind diese Ressourcen jedoch stark gefährdet. Diese werden durch die Effekte des Klimawandels sowie dem Ansteigen von Wassertemperatur und Meeresspiegel, der Ozeanversauerung und durch steigende Intensitäten und Häufigkeiten von Stürmen verstärkt. Die sechs Mitgliedsländern der Coral Triangle Initiative on Coral Reefs, Fisheries and Food Security (CTI-CFF) Indonesien, Malaysia, Papua Neu Guinea, die Philippinen, den Salomonen und Timor-Leste erkennen die Sulu-Sulawesi-Ökoregion als besonders schützenswerte Meeresregion innerhalb des Coral Triangle an.

Ziel

Das Projekt unterstützt die drei Länder der Sulu-Sulawesi-Ökoregion bei der Umsetzung ausgewählter Aktivitäten des regionalen Aktionsplans der CTI-CFF. Mit der Etablierung von regionalen Kooperationsmechanismen soll den aktuellen Gefährdungen entgegen gewirkt werden, mit dem übergeordneten Ziel, die marine Biodiversität zu erhalten und die Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften.

Vorgehensweise

Der Fokus liegt auf der Etablierung eines regionalen Netzwerks von Meeresschutzgebieten für die Erhaltung von Meeresschildkröten. Um das Netzwerk wirkungsvoll zu gestalten, unterstützt das Projekt die Meeresschutzgebiete bei einem effektiven Management und fördert nachhaltige Fischerei (Ecosystem Approach of Fisheries Management, EAFM).

Zur weiteren Unterstützung wird zielgerichtet geforscht. Regional werden fachliche Arbeitsgruppen und die Organisationsentwicklung der CTI-CFF unterstützt. Um die Institutionalisierung bewährter Methoden innerhalb der Sulu-Sulawesi-Ökoregion und der CTI-CFF Mitgliedsstaaten zu fördern, werden regionale Austauschforen sowie gegenseitige Lern- und Erfahrungsreisen zwischen den Ländern organisiert.

Wirkungen

Der philippinische Teil des grenzübergreifenden Schutzgebietsnetzwerks wurde erfolgreich etabliert. Die nationalen Fischereigesetze für Schutzgebiete wurden überarbeitet und verschärft.

Berau, ein Gebiet in Ostkalimantan in Indonesien, wurde als Schutzgebiet deklariert. Hier wurde ein Übergangsmanagement etabliert. Berau ist ein wichtiger Nist- und Futterplatz von Meeresschildkröten und wird künftig zum grenzübergreifenden Schutzgebietsnetzwerk gehören. In Sabah, Malaysia, werden Fischer dabei unterstützt sich bei der Fischereibehörde zu registrieren, um ihren sozioökonomischen Status zu verbessern.

Marine Protected Area Mapping

Weiterhin förderte das Projekt Forschung zur Biologie und Ökologie von Meeresschildkröten in der Sulu-Sulawesi-Ökoregion. Der Fokus lag auf der Ermittlung von Migrationsrouten, um Beifang und illegale Fischerei zu minimieren. Zudem wurden Gebiete für eine potentielle Erweiterung des Schutzgebietsnetzwerks identifiziert. Das hat zur Entwicklung und Anpassung von Management- und Schutzstrategien geführt. Durch gezielte Studien zum Status des Napoleon-Lippfischs sowie von Haien und Rochen in den Philippinen wurden nationale Aktionspläne eingeführt, die neben Managementmaßnahmen auch Politikempfehlungen beinhalten.

Verschiedene regionale Austauschforen zu unterschiedlichen Themen dienten als Plattform, um Wissen und Erfahrungen zu teilen.

Des Weiteren wurden Manager der Meeresschutzgebiete sowie Regierungsbeamte in der Entwicklung von Strategien für nachhaltigen Tourismusstrategie geschult. Die Länder haben gemeinsam daran gearbeitet, wie sie Markenbildung für CTI-CFF als erstklassiges Ziel für naturbasierten Tourismus betreiben können.

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