Junge Leute in Arbeitskleidung montieren Solarzellen auf einem Dach.
© GIZ

10.05.2023

Vietnam: die Energiewende schaffen

Um das Klima zu schützen, will Vietnam auf grünen Strom umsteigen. Clevere Strategien erzielten bereits wegweisende Erfolge.

Mit Hilfe internationaler Unterstützung möchte Vietnam bis 2050 seine Nettoemissionen auf null reduzieren. Bis zum Ende der 2040er Jahre will das Land außerdem aus der Kohleenergie aussteigen. Dafür muss der Wechsel zu erneuerbaren Energieträgern gelingen. Seit 2009 unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das Land am Mekong-Delta dabei, einen Markt für erneuerbare Energien aufzubauen.

Neue Einspeisetarife sorgten für mehr grüne Energie
Um die Produktion grüner Energien zu fördern, hat die Regierung Anreize für Investitionen in Fotovoltaik- und Windanlagen geschaffen. Die GIZ entwickelte dafür Szenarien, wie sich unterschiedliche Vergütungstarife auf den Markt für erneuerbare Energien auswirken würden. Auf unter anderem dieser Basis legte die Regierung neue Tarife fest. Dies führte dazu, dass die Anzahl an Anlagen, die Energie aus Wind oder Sonne produzieren, stark anstieg. Die Folge: Konnten 2019 bei windigem und sonnigem Wetter potenziell lediglich maximal zwei Gigawatt erneuerbare Energie produziert werden, waren es 2022 bereits 24 Gigawatt. Damit verzeichnete Vietnam den weltweit höchsten Zuwachs bei Wind- und Solarenergie in diesem Zeitraum.

Beratung zu Smart-Grid-Technologien
Durch die Zufuhr großer Mengen grünen Stroms ist das Stromnetz bis heute überlastet. Um Abhilfe zu schaffen, untersuchte die GIZ, wie Stromnachfrage und -produktion besser aufeinander abgestimmt werden können – und fand auch hier Lösungen, die zu Verbesserungen führten. Zusätzlich schulte sie Betreiber*innen von Übertragungs- und Verteilnetzen darin, Smart-Grid-Technologien zu integrieren. Smart-Grids, auf Deutsch „intelligente Stromnetze“, können Leistungsschwankungen im Netzbetrieb eigenständig ausgleichen. So lässt sich die Auslastung der Netze besser steuern.

Nguyen Anh Tuan, Generaldirektor der Elektrizitätsregulierungsbehörde Vietnams, sagt: „Die Zusammenarbeit mit der GIZ ist für uns sehr wertvoll für die Planung und den Betrieb intelligenter Stromnetze. Insbesondere die Beurteilung unterschiedlicher Smart-Grid-Technologien hilft uns, unsere Stromnetze zu modernisieren, damit sie zusätzliche Wind- und Solarenergie aufnehmen können.“

Die GIZ berät in Vietnam im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

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