Ausgangssituation
Bangladesch liegt im Delta der drei großen Flüsse Padma, Jamuna-Brahmaputra und Meghna und zählt mehr als 160 Millionen Einwohner. Es gehört zu den 12 am dichtesten bevölkerten Ländern der Welt. Mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 7,86 Prozent im Jahr 2018 ist Bangladesch auf einem guten Weg, seinen Status als eines der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) hinter sich zu lassen. Gleichzeitig ist es jedoch auch eines der Länder, die am stärksten durch den Klimawandel bedroht sind (Platz 160 von 181 im Vulnerabilitätsindex ND-GAIN). Wenn sich die Prognosen zum Klimawandel als richtig erweisen, könnte sich die positive Entwicklung von Bangladesch mittelfristig umkehren. Der Meeresspiegel im Golf von Bengalen wird bis 2050 voraussichtlich um 30 bis 45 Zentimeter ansteigen. Dies würde in Bangladesch zu einem Flächenverlust von mehr als einem Zehntel und zur Binnenvertreibung von 10 bis 30 Millionen Menschen führen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen und angesichts des begrenzten öffentlichen Investitionskapitals dafür zu sorgen, dass die Mittel effektiv für die am stärksten gefährdeten Sektoren und Regionen bereitgestellt werden, müssen die Akteure auf der nationalen und auf der lokalen Ebene ganzheitliche Strategien entwickeln. Derzeit wird bei den Investitionen in die öffentliche Infrastruktur der Faktor Klimaresilienz noch nicht systematisch berücksichtigt. Außerdem wurde festgestellt, dass die Akteure auf der nationalen Ebene bei der strategischen und operativen Planung die verfügbaren Klimarisiko- und Vulnerabilitätsinformationen noch nicht optimal nutzen. Die betreffenden Kompetenzen müssen verbessert werden, damit bei öffentlichen Investitionsprojekten wie auch in der nationalen Entwicklungsplanung künftig systematisch auf Klimaresilienz geachtet wird.
Ziel
Die Planungskommission, das Planungsministerium und die Regierung der Volksrepublik Bangladesch beziehen verstärkt Klimarisikoinformationen in ihre Planungs- und Abwägungsprozesse ein, um die Klimaresilienz der öffentlichen Investitionen zu steigern.