Entwicklung des Wasser- und Sanitärsektors

Projektdetails

  • Projektnummer:2013.2148.8
  • Status:Projekt beendet
  • Zuständige Organisationseinheit: 1500 Ostafrika und Horn von Afrika
  • Ansprechpartner: Transparenzteam 
  • Partnerländer: Kenia

Zusammenfassung

  • Ziele:

    Der nachhaltige Zugang der städtischen Armen zu unbedenklichem Trinkwasser und Basissanitärversorgung ist erhöht und die Wasserressourcenbewirtschaftung ist verbessert.

  • Auftraggeber:

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung

  • Projektpartner:

    Ministry of Water and Irrigation

  • Finanzier:

    nicht verfügbar

 

Auftragsvolumen

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    36 654 843 Euro
  • Aktuelles Projekt:9 172 634 Euro

Kombifinanzierung

  • Bill & Melinda Gates Foundation (alt bis 31.12.2011): 982 634Euro

 

Vorgänger-Projekt

  • 2010.2036.1

    Programm Entwicklung des Wasser- und Sanitärsektors

Nachfolger-Projekt

  • 2016.2108.5

    Programm zur Reform des Wassersektors

 

Laufzeit

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    14.02.2003 - 31.12.2018
  • Aktuelles Projekt:01.01.2014 - 04.04.2017

Sonstige Beteiligte

  • Arge GFA / Fichtner
  • GFA Consulting Group GmbH

 

Weitere Informationen

  • Projekt-Webseitehttps://www.giz.de/de/weltweit/19853.html

 

Entwicklungspolitische Kennungen

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

    Signifikantes Nebenziel

  • Anpassung an den Klimawandel

    Signifikantes Nebenziel

CRS-Schlüssel

    14010 Wassersektorpolitik und -verwaltung

 

Projektbeschreibung (DE)

Ausgangssituation
Kenia wird von den Vereinten Nationen als wasserarmes Land eingestuft. Die jährliche Wasserverfügbarkeit liegt mit rund 650 Kubikmeter pro Kopf weit unter dem festgelegten Vergleichswert von 1.000 Kubikmeter. Mit steigender Bevölkerungszahl wird die Menge weiter abnehmen. Zudem sind unbefriedigte Grundbedürfnisse, unkontrollierte Abwassereinleitungen in Gewässer und Klimawandel Hindernisse für die friedliche Entwicklung des Landes.

In den Städten ist der unzureichende Zugang zu Trinkwasser besonders bedrohlich. Rund 80 Prozent aller Krankheiten in Kenia sind direkt mit mangelhafter Wasser- und Sanitärversorgung verbunden. Hierunter leiden besonders Arme, fast die Hälfte der 40 Millionen Kenianer. Der jährliche Bevölkerungszuwachs in den städtischen Armenvierteln liegt teilweise über 10 Prozent. Die stetige Zunahme der Wohndichte verschärft die hygienischen Verhältnisse. Die Kindersterblichkeit in diesen am schnellsten wachsenden Gebieten Kenias liegt über dem nationalen Durchschnitt. Durch die Abhängigkeit von den informellen Dienstleistungen in den Städten sind Arme von den Menschenrechten auf Wasser- und Sanitärversorgung ausgeschlossen. Besonders Frauen und Mädchen sind von der unzureichenden städtischen Sanitärversorgung betroffen: Aus Sicherheitsgründen können sie ihre Notdurft bei Dunkelheit nicht außerhalb des Haushaltes verrichten.

Ziel
Die arme Stadtbevölkerung hat vermehrt nachhaltigen Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser und zu Basissanitärversorgung. Die Wasserressourcenbewirtschaftung ist verbessert.

Vorgehensweise
Dienstleistungen sollen für alle Bürger formalisiert und das Menschenrecht auf Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gewährleistet werden. Die Diskriminierung der armen Stadtbevölkerung soll beendet werden, sie soll dieselben Dienstleistungen bekommen wie die Menschen der mittleren und höheren Einkommensschichten.

Das Wasserministerium hat inzwischen einen gesetzlichen Rahmen, die Regulierungsbehörde Umsetzungsvorgaben geschaffen. Zusätzlich wurde ein Armutsfonds (Water Services Trust Fund) eingerichtet, um die Versorgung auf arme, unterversorgte Gebiete auszudehnen. Die Behörde für Wasserbewirtschaftung setzt ein Konzept zur Wasserbewirtschaftung um, das unter Beteiligung der Wassernutzer die Wasserverfügbarkeit steigern und gleichzeitig Wasserkonflikte sowie die Verschmutzung der Wasserressourcen verringern soll.

Das Vorhaben berät das Ministerium für Umwelt, Wasser und natürliche Ressourcen, die Regulierungsbehörde für die Wasserver- und Abwasserentsorgung, den Armutsfonds, die Wasserressourcenbehörde und ausgewählte Wasserunternehmen in drei Handlungsfeldern:

Sektorale Rahmenbedingungen
Bereitstellenvon Dienstleistung durch Sektorinstitutionen und Versorger
Integriertes Wasserressourcenmanagement und Umweltschutz

Maßnahmen zur Basissanitärversorgung städtischer Armer werden von der Bill und Melinda Gates Stiftung kofinanziert.

Wirkungen
Das Wasserministerium hat dem Parlament den Entwurf eines neuen Wassergesetzes vorgelegt, das die Umsetzung der neuen Verfassung sicherstellt.

Der Armutsfonds setzt landesweit gemeinsam mit den Wasserunternehmen Projekte zur Bereitstellung von Wasser- und Sanitärversorgung in städtischen Armutsgebieten um. Bislang haben rund 1,4 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten und etwa 100.000 Menschen Zugang zu öffentlichen Toiletten. In einer Pilotphase haben bislang fast 10.000 Menschen Zugang zu Basissanitärversorgung auf Haushaltsebene erhalten. Diese Zahl soll bis 2016 auf mindestens 600.000 Menschen erhöht werden.

Mit MajiData steht eine umfassende Datenbank zur Wasser- und Sanitärsituation in den über 2.000 städtischen Armutsgebieten als Planungsgrundlage zur Verfügung.

Die Regulierungsbehörde hat ein Informationssystem eingerichtet und veröffentlicht einen jährlichen Bericht zum Vergleich der Leistungen der Wasser- und Abwasserunternehmen. Damit steigert sie Transparenz und Rechenschaftslegung.

In acht einkommensschwachen städtischen Gebieten haben unterversorgte Bewohner durch die Bildung von Wasseraktionsgruppen mehr Einfluss gewonnen. Zum ersten Mal haben Verbraucher und Unterversorgte eine Stimme, die sowohl von den lokalen Wasserversorgungsunternehmen als auch von der nationalen Regulierungsbehörde gehört wird.

Konflikte um Wasser sind in Teileinzugsgebieten zurückgegangen: durch die Tätigkeit von Wassernutzervereinigungen sowie durch die Ausgabe von Genehmigungen, um übermäßiger Entnahme zu steuern.

Die Behörde für Wasserbewirtschaftung veröffentlicht jährlich einen Zustandsbericht über die Wasserressourcen des Landes. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein zu schärfen und die Umwelt für kommende Generationen zu bewahren. 

 

Projektbeschreibung (EN)

The United Nations classifies Kenya as a water-poor country. At about 650 cubic metres per capita, Kenya's annual water supply is well below the benchmark of 1,000 cubic metres. This figure will decline further as the population rises. What is more, unmet basic needs, uncontrolled discharge of wastewater into water bodies and climate change stand in the way of peaceful development in the country.

Inadequate access to drinking water is an especially serious concern in urban areas. About 80 per cent of all illnesses in Kenya are directly connected to poor water supply and sanitation. The poor population, which makes up almost half of Kenya's 40 million people, is especially hard hit. Annual population growth sometimes exceeds 10 per cent in poor urban areas. The constant growth in population density is making hygiene conditions even worse. Infant mortality is higher than the national average in these most rapidly growing areas of Kenya. Poor people are deprived of their human rights to water supply and sanitation because of their reliance on informal services in towns and cities. Women and girls are particularly affected by poor urban sanitation: after dark, they are unable to answer the call of nature outside their homes for safety reasons.

Objective
The urban poor have increased, sustainable access to safe drinking water and basic sanitation. Water resources management has improved.

Approach
The programme aims to formalise service provision for all citizens and fulfil their human right to water supply and sanitation. Discrimination of the urban poor should end, and they should enjoy the same services as people in middle and high income brackets.

The Ministry of Water and Irrigation has now created a legal framework, and the regulatory authority has established implementation rules. A poverty fund, the Water Services Trust Fund, has also been set up to extend services to poor, under-served areas. The Water Resources Management Authority is implementing a water management strategy that aims to increase water supply with the active participation of water users, while also reducing water conflicts and the pollution of water resources.

The programme is advising the Ministry of Environment, Water and Natural Resources, the Water Services Regulatory Board, the Water Services Trust Fund, the Water Resource Management Authority and selected water utilities in three areas of action:

Sector framework
Provision of services by sector institutions and utilities
Integrated water resources management and environmental protection

The Bill and Melinda Gates Foundation is cofinancing basic sanitation measures for the urban poor.

Results
The Ministry of Water and Irrigation has submitted a draft version of a new water law to parliament that guarantees the implementation of the new constitution.

The Water Service Trust Fund works together with water utilities to conduct projects providing water and sanitation services in poor urban areas nationwide. So far, about 1.4 million people have gained access to clean drinking water and approximately 100,000 people now have access to public toilets. In a pilot phase, close to 10,000 people have been provided with basic sanitation in their homes to date. This figure should rise to at least 600,000 people by 2016.

MajiData, a comprehensive database about the water and sanitation situation in the more than 2,000 poor urban areas, is available as a planning tool.

The Water Services Regulatory Board has put in place an information system and publishes an annual report comparing the performance of water and wastewater companies, thus increasing transparency and accountability.

Under-served people in eight low-income urban areas have been empowered by the creation of water action groups. For the first time, consumers and the under-served have a voice that is heard not only by local water companies, but also by the national regulator.

Water conflicts have declined in sub-catchment areas thanks to the work of water resources user associations and by issuing permits to control over-extraction.

The Water Resource Management Authority publishes an annual report on the status of the country's water resources. This aims to raise public awareness and safeguard the environment for future generations.