Previous Page  36-37 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 36-37 / 68 Next Page
Page Background

Managertrainings

| Kontakte und Vernetzung – beides sind

wertvolle Türöffner für das internationale Geschäft der

deutschen Wirtschaft. Für verschiedene Bundesländer ent-

wickelt und organisiert die GIZ daher spezielle Programme,

um Partnerschaften zwischen kleinen und mittleren Unter-

nehmen (KMU) aus Deutschland und Führungskräften

ausländischer Unternehmen anzubahnen. Von dem Know-

how-Transfer in den Fortbildungs- und Netzwerkprogram-

men für internationale Studierende und junge Fach- und

Führungskräfte profitieren beide Seiten: Die als Gastgeber

beteiligten deutschen Firmen bauen persönliche Beziehun-

gen zu künftigen Geschäftspartnern im Ausland auf, aus

denen oft langfristige Kooperationen entstehen. Die Nach-

wuchskräfte wiederum sammeln Praxiserfahrungen und ler-

nen das innovative und technologische Potenzial ihrer Gast-

unternehmen kennen.

Beispiel Sachsen-Anhalt: Hier richtet sich das vom

Bundesland finanzierte Programm „Partner von morgen“ an

ausländische Studierende aus den Fachrichtungen der Inge-

nieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie an Unterneh-

men aus Sachsen-Anhalt, die mit ihren Produkten aus den

Bereichen Umwelttechnik, erneuerbare Energien und Ener-

gieeffizienz neue internationale Märkte erschließen wollen.

Die Studierenden absolvieren ein Praktikum, das die außen-

wirtschaftlichen Aktivitäten des aufnehmenden Unterneh-

mens unterstützt. Dazu bereiten sie zum Beispiel eine inter-

nationale Messebeteiligung vor, erstellen Verkaufsunterlagen

oder bahnen Kontakte zu Zulieferbetrieben und Partner-

unternehmen an.

Für die Regierung Mecklenburg-Vorpommerns orga-

nisiert die GIZ Weiterbildungs- und Besuchsprogramme

für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperationen. 2014

kamen die teilnehmenden Fach- und Führungskräfte vor

allem aus Russland. Themenschwerpunkte waren Logistik,

Hafen und Verkehr sowie Energietechnik und Ernährungs-

wirtschaft.

Finanziert von der Bayerischen Staatsregierung führt

die GIZ auch Managementtrainings durch. In Seminaren

und Praxisphasen in bayerischen Unternehmen erlernen die

Teilnehmenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika, Stra-

tegien für innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, erhal-

ten Marktinformationen aus erster Hand und entwerfen

Businesspläne. Im Gegenzug profitiert die bayerische Wirt-

schaft von neuen Geschäftskooperationen und der Weiter-

entwicklung ihrer internationalen Vermarktungsstrategien.

Neben Umwelttechnologien liegt der Fokus insbesondere

auf nachhaltigem Tourismus und der Holz- und Forstwirt-

schaft.

Schwerpunkte der seit über 30 Jahren bestehenden

Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und seinen chi-

nesischen Partnerprovinzen Jiangsu, Shanxi und Sichuan

liegen in den Bereichen Außenwirtschaft, Green Economy,

Verkehr und Energie. Zudem hat die Provinz Jiangsu die

GIZ beauftragt, sie bei der Weiterentwicklung ihres Schie-

nenverkehrssystems zu beraten. Bislang haben über 1.000

chinesische Fach- und Führungskräfte an den durch Nord-

rhein-Westfalen und China finanzierten Programmen teilge-

nommen. 

//

// Deutschland und weltweit

Türöffner für das

internationale Geschäft

02

www.giz.de/de/weltweit/16488.html

Sozial- und Umweltstandards

| Mehr Sicherheit am Arbeits-

platz, faire Löhne, Mitbestimmung – über 2.000 Betriebe

mit insgesamt 1,5 Millionen Beschäftigten hat die GIZ in

Bangladesch dabei unterstützt, höhere Sozial- und Umwelt-

standards einzuführen. Dazu arbeiten Fachleute der GIZ im

Auftrag des BMZ direkt mit dem Management der Unter-

nehmen zusammen, aber auch mit Behörden, Gewerkschaf-

ten und Vereinigungen von Fabrikarbeiterinnen. Für das

Arbeitsministerium von Bangladesch hat die GIZ außerdem

200 Fabrikinspektoren ausgebildet. Denn bis dahin gab es

nur 19 staatliche Kontrolleure, um Tausende von Textilfa-

briken zu inspizieren. Das gemeinsame Ziel aller Projekte:

dauerhaft bessere Arbeitsbedingungen für die 3,8 Millionen

Beschäftigten – überwiegend Frauen – in der Textil- und

Bekleidungsbranche. Finanziert von der C&A-Stiftung

unterstützte die GIZ dazu auch einige der wichtigsten Zulie-

ferbetriebe des Bekleidungskonzerns mit insgesamt rund

16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gemischte

Teams aus Beschäftigten und Management kümmern sich

zum Beispiel um höhere Löhne, Investitionen in Brand-

schutz und eine bessere medizinische Versorgung. Das Pro-

jekt endete 2014. Die Teams sind jedoch weiter im Einsatz –

und Vorbild für andere Fabriken.

Darüber hinaus koordiniert die GIZ das vom BMZ

gegründete Bündnis für nachhaltige Textilien. Es soll

Schritt für Schritt die Umwelt- und Sozialstandards entlang

der gesamten Textilproduktionskette verbessern. 

//

// Bangladesch

Bessere Arbeitsbedingungen

Kontakt:

jochen.weikert@giz.de

 // 

www.giz.de/textilindustrie

Jugendbeschäftigung

| Jung, keine Ausbildung, kaum eine

Perspektive: Fast jede fünfte erwerbsfähige Person in der

Dominikanischen Republik findet keine Arbeit. Die Regie-

rung engagiert sich daher gemeinsam mit Chile und

Deutschland in einer Dreieckskooperation, um mehr Aus-

bildungsplätze für Jugendliche zu schaffen. Das Ergebnis:

Mehr als 900 wurden bereits durch Beschäftigungsinitiati-

ven aus- und weitergebildet. Knapp die Hälfte von ihnen hat

eine bezahlte Arbeit gefunden oder sich selbstständig ge­

macht – als Mechaniker, Klempner oder im Gastronomie-

und Tourismusbereich. Im Auftrag des BMZ beteiligt sich

die GIZ an dieser Kooperation, bei der alle ihre speziellen

Stärken einbringen. So beraten die GIZ und der chilenische

Partner das Arbeitsministerium und die entsprechenden

Aus- und Weiterbildungsstätten, etwa zur Finanzplanung

und inhaltlichen Gestaltung von Förderprogrammen. Künf-

tig sollen die Jugendlichen auch leichter an Kleinkredite

kommen, wenn sie sich selbstständig machen wollen. Bei der

beruflichen Bildung stehen die Aus- und Fortbildung der

Lehrkräfte sowie die Modernisierung von Lehrplänen im

Vordergrund. Dabei ist die Dominikanische Republik feder-

führend und nutzt zudem die Erfahrungen aus der bisherigen

zwischenstaatlichen Zusammenarbeit mit Deutschland. 

//

// Dominikanische Republik, Chile und Deutschland

Jugendlichen

eine berufliche

Zukunft geben

Kontakt:

natalie.bartelt@giz.de

 // 

www.giz.de/de/weltweit/12960.html

1.000

chinesische Fach- und Füh-

rungskräfte nahmen an von

NRW/China finanzierten

Programmen teil.

Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014

32

33

Wirtschaft und Finanzwesen stärken