Aus der Arbeit der GIZ: Indien spart 163 Millionen Tonnen Treibhausgase ein

02.07.2015 – Mit Indiens Wirtschaft wächst inzwischen auch das Bewusstsein für umweltschonendes Handeln: Die indische Regierung strebt nach einem ökologisch verträglichen Fortschritt.

Obwohl Indien ein Land mit vergleichsweise niedrigen Pro-Kopf-Emissionen ist, bläst es absolut betrachtet die weltweit dritthöchste Menge an Treibhausgas in die Luft. Zugleich ist Indien eines der Länder, das am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Die indische Regierung ergreift daher Maßnahmen zum Klimaschutz. Hierzu zählt beispielsweise die Unterstützung des zentralen UN-Klimaabkommens, das sogenannte Kyoto-Protokoll. Darin vereinbart sind die „Mechanismen für umweltverträgliche Entwicklung“ (Clean Development Mechanism, CDM). Sie sollen wirtschaftlichen Fortschritt ohne gravierende klimaschädliche Auswirkungen ermöglichen und dabei an die spezifischen Bedürfnisse von Entwicklungs- und Schwellenländern angepasst sein.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB) hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das indische Umwelt- und Klimaministerium bei der Prüfung und Genehmigung von mehr als 2500 Klimaschutzprojekten beraten. „Insgesamt konnten bisher rund 163 Millionen Tonnen Treibhausgase durch die CDM-Projekte in Indien eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen Treibhausgas-Ausstoß des gesamten Verkehrs in Deutschland“, so Enrico Rubertus, verantwortlich für das Projekt „Global Carbon Markets“ in Indien.

Konkret unterstützt die GIZ das indische Ministerium dabei, die für den Genehmigungsprozess notwendigen Kompetenzen und Verwaltungsstrukturen aufzubauen. Hierbei ist auch die Entwicklung angemessener Instrumente zur Qualitätskontrolle der Projekte ein wichtiger Bestandteil. Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit dem indischen Ministerium Kapazitäten im Privatsektor aufgebaut, um die Projekte zu entwickeln und zu verwirklichen.

Die GIZ unterstützt auch andere Entwicklungs- und Schwellenländer dabei, Mechanismen für umweltverträgliche Entwicklung zu entwickeln und zu realisieren, beispielsweise in Brasilien, Uganda, im Nahen Osten und Nordafrika.