Aus der Arbeit der GIZ: Effektive Klima-Anpassung in Vietnam

05.06.2015 – Das Mekong-Delta in Vietnam ernährt rund 145 Millionen Menschen in Asien, doch der Klimawandel bedroht die Region zunehmend. Daher unterstützt die GIZ lokale Behörden, die Küstenregion an die veränderten Gegebenheiten anzupassen.

Das Mekong-Delta in Vietnam ist die Heimat von 17 Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte der gesamten Reisernte des Landes kommt von hier. Doch die Küstenregion steht vor großen Herausforderungen, denn Vietnam ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder weltweit. Die Häufigkeit und Stärke von Stürmen und Überflutungen nahmen in den vergangenen Jahren stark zu. Das führte an vielen Küstenabschnitten zur Zerstörung großer Teile der schützenden Mangrovenwälder. Zudem steigt der Meeresspiegel in Folge der Klimaerwärmung, was dazu führt, dass die Böden zunehmend versalzen. So geht der Ertrag zurück, im schlimmsten Fall wird das Land unfruchtbar.

„Das Mekong-Delta zeigt beispielhaft, wie der Klimawandel Existenzen bedroht – und was man unternehmen kann, um eine bessere Perspektive für Mensch und Umwelt zu schaffen“, so Christian Henckes. Er leitet das Programm zum Küstenmanagement, mit dem die australische Regierung und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt haben. Es wappnet die Küstenregion besser gegen die Folgen des Klimawandels.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht der natürliche Küstenschutz: Mangrovenwälder sollen wieder das Land vor Überschwemmung schützen. Durch einfache Bambuszäune und innovative Forsttechniken konnten an einigen Stellen bis zu 180 Meter Land vom Meer zurückgewonnen werden, auf dem nun Mangrovenbäume wachsen.

Um die Lage der lokalen Bauern zu verbessern, vermittelt ihnen die GIZ alternative Anbaumethoden und führt neue Baumarten ein. Die Bauern lernen, auf die Klimaveränderung zu reagieren, setzen gezielter Wasser und Dünger ein, schonen so die Umwelt. Das zahlt sich aus: Wer die Techniken nutzt, erzielt jetzt bis zu 40 Prozent mehr Einkommen.

Die größte Herausforderung aber ist politisch-organisatorischer Natur. Für die Anpassung an die Klimaerwärmung ist im Mekong-Delta eine Vielzahl von Institutionen zuständig, verteilt auf unterschiedlichen Ebenen und mehrere Provinzen. Oft sind deren Strategien und Investitionen unzureichend abgesprochen. Daher unterstützt die GIZ die Regierung, neue Kooperationsmechanismen auf regionaler Ebene einzuführen – ein Novum in Vietnam. „Sollte es uns gelingen, die regionale Koordinierung im Mekong-Delta zu verbessern, wäre das ein großer Schritt nach vorne“, so Henckes.

Auch in anderen Ländern setzt sich die GIZ für die Landwirtschaft ein. Seit 2010 konnten rund eine Million Bauern weltweit ihr Einkommen erhöhen.