Aus- und Fortbildung von Dezentralisierungsakteuren
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Aus- und Fortbildung von Akteuren der Dezentralisierung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mauretanien
Politischer Träger: Ministère des Affaires Economiques et du Développement (MAED)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2013
Ausgangssituation
Anfang 2010 hat die mauretanische Regierung eine Erklärung zu Dezentralisierungspolitik und lokaler Entwicklung verabschiedet. Sie bekräftigt darin ihren politischen Willen, die Dezentralisierung fortzusetzen. Für den Erfolg der Dezentralisierungsreform müssen alle Beteiligten auf Gemeindeebene – gewählte Volksvertreter, Verantwortliche und Angestellte – angemessen qualifiziert sein, damit sie ihre Aufgaben normgerecht erfüllen.
Eine zentrale Voraussetzung ist eine auf nationaler Ebene harmonisierte und standardisierte Ausbildungsstrategie, die an den Bedarfen der Gemeindeangestellten und Volksvertreter ausgerichtet ist. Die Überwindung von Kommunikationsmängeln und die Nutzung der aus der Zusammenarbeit aller Akteure entstehenden Potenziale im Ausbildungsbereich sind wesentliche Grundlagen für Leistungen und Sachkenntnis der Dezentralisierungsakteure.
Das Vorhaben stärkt die Kompetenzen der gewählten Volksvertreter und Gemeindeangestellten, um ihre politische Teilhabe zu erhöhen und die öffentlichen Dienstleistungen auf Gemeindeebene zu verbessern.
Ziel
Institutionelle, organisatorische und konzeptionelle Voraussetzungen für die Aus- und Fortbildung im Bereich der Dezentralisierung wurden geschaffen und ermöglichen es Kommunalbediensteten und lokale Volksvertretern, ihre Aufgaben funktionsgerecht wahrzunehmen.
Vorgehensweise
Das Ziel des Vorhabens soll mit drei Beratungsschwerpunkten erreicht werden:
- Dezentrale Ausbildung und Sensibilisierung von Frauen und Männern in den Gemeinderäten
- Dezentrale Fortbildung von derzeit beschäftigten Kommunalbediensteten
- Zentrale Ausbildung zukünftiger Kommunalbediensteter
2011 wurde eine nationale Strategie für die Ausbildung der Dezentralisierungsakteure erarbeitet. Die deutsche internationale Zusammenarbeit unterstützt die Regierung bei der Durchführung dieser Strategie.
Diese Unterstützung ist der deutsche Beitrag zum europäischen Multigeberprogramm PERICLES, das die Aktivitäten unterschiedlicher Dezentralisierungsakteure bündelt.
Das Vorhaben arbeitet eng mit der Dezentralisierungskomponente des Programmes „Gute Regierungsführung – Unterstützung der Reformprozesse in den Bereichen öffentliche Finanzen und Dezentralisierung in Mauretanien“ zusammen.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Zur Umsetzung der nationalen Ausbildungsstrategie für Akteure der Dezentralisierung (2012–2016) wurde ein Grundlagendokument erstellt.
Eine neu geschaffene Task Force in der Generaldirektion für territoriale Gemeinschaften (DGCT) ist für die Harmonisierung der Aus- und Fortbildungsaktivitäten zuständig.
Für sämtliche Berufe und Funktionen, die in den Gemeinden durch Amts- und Mandatsträger ausgeübt werden, wurden Arbeitsverhältnisse und Ausbildungsbedarfe analysiert.
Erarbeitet wurden 13 Berufsbeschreibungen und 13 Zuständigkeitsprofile, die als Grundlage für die Ausarbeitung von 66 standardisierten Ausbildungsmodulen dienen.
Über das Vorhaben wurde Mauretanien in das westafrikanische Netzwerk zur Stärkung von Kompetenzen und Ressourcen für die Dezentralisierung eingebunden. Das Land nimmt so am regionalen Wissensaustausch über Dezentralisierung teil.
Inwieweit die Kommunen ihre Aufgaben zur Zufriedenheit der Bevölkerung wahrnehmen, kann erstmals im Vergleich mit einer neu erstellten, umfassenden Baseline-Studie gemessen werden.