Förderung der produktiven Landwirtschaft

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung der produktiven Landwirtschaft
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Niger
Politischer Träger: Ministère du Plan
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021

Niger. Weizen- und Zwiebelanbau am Südrand der Sahara. © GIZ

Ausgangssituation

Niger ist aufgrund seiner geografischen Lage, der Verfügbarkeit von Wasser sowie der Bodenbeschaffenheit, der stark wachsenden Bevölkerung und seiner extremen Abhängigkeit von der Landwirtschaft äußerst anfällig für Nahrungsmittelengpässe und Hungersnöte. Diese treten in immer kürzeren Abständen auf. Die Produktion auf den landwirtschaftlichen Flächen ist wenig vielfältig und technisch auf niedrigem Stand. Im Niger findet vor allem der Regenfeldbau Anwendung, eine Form des Ackerbaus, die Regenwasser nutzt, ohne zusätzlich zu bewässern. Die Erträge im Regenfeldbau sind daher stark vom Niederschlag abhängig und aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels zunehmend unsicher, so dass eine ergänzende Bewässerung von Ackerflächen notwendig ist. Die durch zusätzliche Kleinbewässerung bewirtschaftete Fläche beträgt derzeit nur ein Prozent der gesamten Ackerfläche im Niger.

Die Kleinbewässerung bietet ein hohes Potenzial für wirtschaftliche Entwicklung. Durch sie sind Kleinbäuer*innen weniger abhängig von Niederschlägen, das erhöht die Produktivität und macht die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel. Die Bevölkerung engagiert sich sehr in der Kleinbewässerung – damit gibt es eine gute Basis für deren Ausbau. Trotz dieses Potenzials und der bisherigen Erfolge ziehen die Landwirtschaft Betreibenden nur unzureichenden Nutzen aus der Kleinbewässerung.

Ziel

Die Landwirt*innen der Regionen Tillabéri, Tahoua und Agadez setzen das Potenzial der Kleinbewässerungslandwirtschaft nachhaltig in Wert.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben verbessert die Umsetzung der Kleinbewässerung und schafft damit gute Bedingungen, die deren Fortbestand und Weiterentwicklung fördern. Dies beinhaltet zum Beispiel eine systematische Beratung und Fortbildung der verantwortlichen Akteure des „Nationalen Systems zur landwirtschaftlichen Beratung“ (Système national de conseil agricole, SNCA) und der „Nigrischen Kleinbewässerungsstrategie“ (Stratégie de la Petite Irrigation au Niger, SPIN).

Des Weiteren verbessert das Vorhaben die Voraussetzungen für die ökologische und sozioökonomische Nachhaltigkeit der Kleinbewässerung in den Projektregionen. Dazu baut das Vorhaben das Wissen von Dienstleistern aus, um ein System zum Umweltmonitoring von Grundwassermengen, der Qualität von Wasser und Boden sowie Rückständen von Pflanzenschutzmitteln in den mithilfe von Kleinbewässerung entstandenen Produkten im Projektgebiet aufzubauen. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch die Errichtung und Instandhaltung wasser- und bodenkonservierender- und rehabilitierender Infrastruktur.

Darüber hinaus bildet das Vorhaben landwirtschaftliche Berater*innen aus beziehungsweise bildet sie weiter. Der Fokus liegt unter anderem auf der Nutzung moderner Informationstechnologien, etwa dem Einsatz von Smartphones zur Diagnose von Schädlingen und als Zugang zu Wetterdaten.

Schließlich arbeitet das Vorhaben daran, landwirtschaftliche Beratungsdienstleistungen nachhaltig zu verbessern. Dafür bildet es zum Beispiel Vertreter*innen von landwirtschaftlichen Dachverbänden und Landwirtschaftskammern zu leistungsfähigen Dienstleistern fort.

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