Wald- und Biodiversitätserhalt sowie Minderung und Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm zum Wald- und Biodiversitätserhalt und zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ)
Land: Ecuador
Politischer Träger: Ministerio del Ambiente
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2017

Ecuador. Kakaobaum © GIZ

Ausgangssituation

Das Biosphärenreservat Yasuní im nördlichen Amazonasgebiet Ecuadors ist 27.400 Quadratkilometer groß. Mit seiner unvergleichlichen Flora und Fauna gilt es als eines der artenreichsten Gebiete der Welt. Allein im 10.220 Quadratkilometer großen Nationalpark Yasuní, der zu den Kernzonen des Biosphärenreservats gehört, gibt es 1344 verschiedene Tier- und mehr als 2700 Pflanzenarten. Auch die kulturelle Vielfalt der Region ist außergewöhnlich: Neben mestizischer Bevölkerung leben dort die indigenen Bevölkerungsgruppen der Waorani, Shuar und Kichwa sowie die in freiwilliger Isolierung lebenden Tagaeri und Taromenane.

Etwa die Hälfte der Parkfläche und 65 Prozent des Biosphärenreservates sind als Erdölkonzession vergeben. Dies hat zur Folge, dass zum Teil Wasser und Boden durch giftige Rückstände aus der Erdölgewinnung kontaminiert sind. Entlang der Zugangsstraßen zu den Fördergebieten kommt es zudem zu massiver Degradierung durch Entwaldung und illegale Jagd, was unter anderem auch zu sozialen Konflikten führt.

Ziel

Die lokale Bevölkerung und staatliche und nichtstaatliche Institutionen tragen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Biosphärenreservats Yasuní bei.

Ecuador © GIZ

Vorgehensweise

Das Programm „Nachhaltige Entwicklung des Biosphärenreservats Yasuní“ wird gemeinsam mit dem ecuadorianischen Umweltministerium im Rahmen des Sonderprogramms „Biosphärenreservat Yasuní“ umgesetzt. Die Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Naturschutz
    Parkwächter und Verwaltungspersonal, aber auch Bewohner des Nationalparks Yasuní und des Biosphärenreservats erhalten Fortbildungsmaßnahmen und Beratung zu Naturschutz und Biodiversität. Zudem werden sie mit konkreten Projekten, wie zum Beispiel der Wiederansiedlung und Vermehrung von seltenen Schildkrötenarten und von einheimischen Baumarten, unterstützt.
  • Nachhaltige Land- und Waldwirtschaft
    Die Bewohner des Biosphärenreservats werden beraten, wie sie ihre land- und forstwirtschaftlichen Produkte wie zum Beispiel Kakao, Kaffee, Holz und Lebensmittel umweltfreundlich anbauen, verarbeiten und vermarkten können.
  • Aus- und Fortbildung zum Erhalt von Biodiversität
    Über Allianzen mit Bildungsinstitutionen und dem Umweltministerium werden Fortbildungsprogramme im Umwelt- und Ressourcenschutz für Führungspersönlichkeiten aus den Gemeinden, Fachpersonal aus den Institutionen sowie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern im Biosphärenreservat entwickelt und angeboten.
  • Raumplanung und Anpassung an den Klimawandel
    Die Gemeinden im Biosphärenreservat werden bei ihrer Landnutzungsplanung beraten. Das Ziel ist, dass sie zur nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer land- und forstwirtschaftlichen Ressourcen beitragen. Die lokalen Pläne werden in die Raumordnungsplanung der Kommunen und Landkreise integriert.

In allen Arbeitsbereichen werden mit Unterstützung der Beraterfirmen ECO-Consult und Mentefactura Kommunikationsstrukturen und Wissensmanagement weiterentwickelt. Fortschritte und erfolgversprechende Maßnahmen werden für unterschiedliche Zielgruppen dokumentiert: für die lokale Bevölkerung, für nationale Behörden und Institutionen, aber auch für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Bei allen Maßnahmen wird auf gleichberechtigte Beteiligung von Männern und Frauen geachtet.

Ecuador. Jaguar im Biosphärenreservat Yasuní © GIZ

Wirkungen

Zwischen den Gemeinden, den fachlichen Institutionen im Biosphärenreservat und verschiedenen Ausbildungsinstitutionen hat sich ein Austausch zu technischen Themen, zu Entwicklungsplanung und Koordination entwickelt. Die Nationalparkverwaltung hat ihre Effizienz und interne Organisation verbessert. Die Beratung bei der institutionenübergreifenden Erarbeitung von Fortbildungskonzepten hat dazu beigetragen, dass Ressourcen für Fortbildung effizienter genutzt werden und Themen und Methoden weiterentwickelt wurden. Vor allem im Kakaosektor hat sich aufgrund von Informationsveranstaltungen und Austausch zwischen Kakaoproduzenten eine unerwartet starke Nachfrage nach Beratung entwickelt.

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