Information Matters: Ambitionierte Klimaberichterstattung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Information Matters – Kapazitätsaufbau für ambitionierte Berichterstattung und Förderung internationaler gegenseitiger Lernprozesse durch Austausch
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Projektphase I-II (2013-2018): Chile, Dominikanische Republik, Georgien, Ghana, Kolumbien, Philippinen, Vietnam. Projektphase III (2018-2019): Ad-hoc Fazilität für afrikanische Länder, Least Developed Countries (LDCs), Small Island Developing States (SIDSs) und auch andere Entwicklungsländer.
Politischer Träger: Chile: Ministerio de Medio Ambiente (MMA); Dominikanische Republik: Consejo Nacional para el Cambio Climático y el Mecanismo de Desarrollo Limpio (CNCCMDL); Georgien: Ministry of Environmental Protection and Agriculture (MEPA); Ghana: Environmental Protection Agency (EPA); Kolumbien: Ministerio de Ambiente y Desarrollo Sostenible (MADS); Philippinen: Climate Change Commission (CCC); Vietnam: Ministry of Natural Resources and Environment (MONRE)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2019
Ausgangssituation
Im Zuge der Verhandlungen unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) wurde das Ziel gesetzt, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Dazu ist es notwendig, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen erheblich zu verringern. Um die Fortschritte bei der Minderung der Treibhausgase verfolgen zu können, sollen alle Länder im Zweijahresrhythmus Berichte zum Stand und zur Entwicklung ihrer Treibhausgas-Emissionen sowie zu den nationalen Klimaschutzaktivitäten beim Sekretariat der UNFCCC einreichen. Viele Entwicklungsländer verfügen jedoch nicht über die dafür notwendigen personellen, finanziellen und institutionellen Ressourcen.
Ziel
Die Partnerländer sind dauerhaft in der Lage, die zweijährigen Berichte in hoher Transparenz und Qualität einzureichen, so dass sie den aktuellen Anforderungen der Klimarahmenkonvention entsprechen. Sie kennen die entsprechenden Richtlinien und Instrumente und können sie selbstständig anwenden. Die Partnerländer sind damit auch auf die zukünftigen Berichtspflichten des erweiterten Transparenzrahmens unter dem Pariser Klimaabkommen vorbereitet.
Vorgehensweise
Gemeinsam mit den Partnern vor Ort analysiert das Vorhaben das bestehende Berichterstattungssystem und die zuständigen institutionellen Strukturen. In enger Abstimmung mit allen Beteiligten entsteht ein an die jeweiligen Ausgangsbedingungen und landesspezifischen Situationen angepasster Plan, um ein transparentes, nachhaltiges und informatives Berichtssystems aufzubauen.
In mehreren nationalen Workshops bildet das Projekt die verantwortlichen Fachkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fort. Internationale Fachleute aus Think Tanks und Beratungsunternehmen unterstützen dabei.
Beschäftigte der Partnerorganisationen erhalten Beratung zu Detailfragen und Hilfestellung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in allen Partnerländern begleiten diesen Prozess und informieren über den aktuellen Bedarf der Partnerländer. Weiterhin unterstützt das deutsche Umweltbundesamt (UBA) das Projekt mit seiner langjährigen Expertise in der Berichterstattung unter der UNFCCC.
Ein Leitfaden hilft Fachleuten dabei, eine Bestandsaufnahme zum jeweils bestehenden Berichtserstattungssystem zu erstellen und Verbesserungsvorschläge abzuleiten. In regionalen Veranstaltungen können die Partner außerdem Erfahrungen, Erkenntnisse und Erfolgsfaktoren mit den Kollegen und Kolleginnen aus anderen Ländern austauschen.
In seiner dritten Projektphase bietet das Information Matters Projekt im Rahmen der so genannten flexiblen „Ad-hoc Fazilität“ Unterstützung für weitere Länder an. Dabei werden kurzfristige Bedarfe zur Verbesserung der nachhaltigen Berichterstattung durch punktuelle Aktivitäten wie zum Beispiel einmalige Workshops oder Experteneinsätze gedeckt.
Neben der Unterstützung auf Länderebene wurden auf Basis der Erfahrungen aus den Partnerländern Wissensprodukte wie etwa Leitfäden, Studien und Handreichungen erstellt, die weiteren Entwicklungsländern Kenntnisse vermitteln und Instrumente näherbringen.
Wirkungen
Chile hat als eines der ersten Entwicklungsländer einen Zweijahresbericht in 2014 eingereicht und an der ersten Runde des Überprüfungsprozesses in 2016 teilgenommen. Im November 2016 reichte Chile den zweiten Zweijahresbericht ein. Um die regionale Vernetzung und den Austausch voranzutreiben, hat das chilenische Umweltministerium 2016 das lateinamerikanische Treibhausgasinventar-Netzwerk ins Leben gerufen. Die GIZ, insbesondere das Projekt Information Matters, unterstützt das Netzwerk fachlich.
Die Dominikanische Republik hat erstmalig als Teil des dritten Nationalberichts ein Treibhausgasinventar durch eigene personelle Ressourcen erstellt und verbesserte die institutionellen Rahmenbedingungen.
Ghana reichte seinen ersten Zweijahresbericht im Juli 2015 ein und schloss den damit verbundenen Überprüfungsprozess im Mai 2016 ab.
Georgien durchlief 2017 den Überprüfungsprozess zu seinem ersten Zweijahresbericht. Die Fertigstellung des zweiten Zweijahresberichtes ist für das Jahr 2018 geplant.
Kolumbien arbeitet mit Unterstützung von Information Matters daran, einen sich in den Institutionen der Regierung regelmäßig wiederholenden Prozess der Berichterstellung zu etablieren.
In den Philippinen nimmt ein nationales Klimadatenmanagementsystem demnächst seinen Betrieb auf.
Vietnam reichte im November 2017 seinen zweiten Zweijahresbericht beim Klimasekretariat ein.