Grüne Energien in Sri Lanka fördern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Green Energy Champion Sri Lanka II
Auftraggeber: Auswärtiges Amt
Land: Sri Lanka
Politischer Träger: Ministry of Power, Energy and Business Development
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2020
Ausgangssituation
Obwohl Sri Lanka hervorragende Bedingungen hat, um erneuerbare Energien zur Stromerzeugung zu nutzen, deckt das Land mehr als die Hälfte seines Energiebedarfs durch fossile Brennstoffe. Mittelfristig will Sri Lanka seine Abhängigkeit von Erdöl und Kohle reduzieren.
Dies soll durch einen Wechsel zu erneuerbaren Energien und durch die Verbesserung der Energieeffizienz erreicht werden. 2016 hat das sri-lankische Energieministerium mit der Umsetzung eines landesweiten Ausbauprogramms für Solarenergie begonnen. Bis 2025 sollen eine Million Haushalte mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein, die zusätzliche 1.000 Megawatt ins Stromnetz einspeisen sollen.
Allerdings mangelt es an leicht verständlichen Informationen für die Öffentlichkeit, die über alternative Energiequellen aufklären, sowie an einem bewussteren Umgang mit Strom.
Ziel
Die Öffentlichkeit ist dafür sensibilisiert, bewusster mit Energie umzugehen. Die Menschen haben bessere Möglichkeiten, sich über erneuerbare Energien zu informieren und nutzen Praxisleitfäden zur Steigerung der Energieeffizienz.
Vorgehensweise
Mit einer landesweiten Kampagne über Soziale Medien sensibilisiert das Vorhaben die Öffentlichkeit für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Die Kampagne arbeitet unter anderem mit Animationsvideos. Sie gibt den Haushalten leicht verständliche Praxisleitfäden zur effizienten Energienutzung an die Hand und vermittelt Erfolgsgeschichten aus der Energiewende in Deutschland.
Darüber hinaus gibt es „Train the Trainer“-Workshops an Schulen in allen neun Provinzen Sri Lankas, um ein Netzwerk aus Energiebotschafter*innen“ aufzubauen. Diese setzen eigenständig weitere Sensibilisierungstrainings an den einzelnen Schulen um.
Die Wanderausstellung „Deutschlands Energiewende“ des Auswärtigen Amts wird im Zuge des Vorhabens für einen Monat in Sri Lanka gezeigt. Die Ausstellung beschreibt die Geschichte der deutschen Energiewende und unterstützt damit die Arbeit der Medienkampagne.
Auf dieser Medienkampagne basiert ein landesweiter Ideenwettbewerb. Er ruft Gemeinden, die Zivilgesellschaft, den Privatsektor, öffentliche Verwaltungen und Schulen dazu auf, Projektideen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien einzureichen.
Die Teilnehmer*innen mit den vielversprechendsten Vorschlägen werden zu einem Workshop eingeladen. Dieser dient der Vernetzung und gibt die Gelegenheit, die Projektideen unter professioneller Anleitung zu überarbeiten. Eine Jury aus der Deutschen Botschaft, den sri-lankischen Energiebehörden, sri-lankischen Energiefachleuten und der GIZ wählt die besten Ideen aus den Kategorien Zivilgesellschaft, Privatsektor und öffentliche Institutionen aus. Sie erhalten finanzielle und technische Unterstützung aus dem Vorhaben, um ihre Projektanträge umzusetzen und als innovative Energiepioniere Vorbild für weitere Projekte im ganzen Land zu sein.
Wirkungen
Der erste „Green Energy Champion“, das Ananda College, wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet und führte ein Abfalltrennsystem ein, das die bestehenden Kapazitäten für die Kompostierung erhöht hat. Mehr als 7.000 Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte wurden zu Energieeinsparung geschult.
Bisher erreichte die Medienkampagne des Projekts über 4,3 Millionen Nutzer*innen. Die Facebook-Seite hat mittlerweile 33.000 Fans und ist eine Plattform für den Austausch zu energiebezogenen Themen. Die Projektwebsite bietet leicht verständliche Richtlinien zur Energieeffizienz auf Singhalesisch, Tamilisch und Englisch. Acht Animationsvideos wurden im ganzen Land gezeigt, um die Menschen zu motivieren, in ihren Häusern Strom zu sparen.
Gewinner des Wettbewerbs „Green Energy Champion 2017“ war das Sri Lanka Institute of Development Administration (SLIDA). Ausgelobt wurden Anlagen und Ausrüstungen im Wert von 14 Millionen Sri Lanka Rupien (rund 81.000 Euro). In den vergangenen zwei Wettbewerben wurden insgesamt über 160 Bewerbungen von Privatpersonen, Kommunen, Universitäten, Behörden sowie kleinen und mittleren Unternehmen eingereicht.
Gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation „Janathakshan (Pvt) Ltd.“ führte das Projekt an ausgewählten Schulen in allen neun Provinzen „Train the Trainer“-Workshops durch, um das Bewusstsein für Energieeinsparung, Nutzung erneuerbarer Energien und Abfallwirtschaft bei Schulkindern zu stärken. Insgesamt wurden auf diese Weise bisher rund 1.300 Kinder und Jugendliche erreicht.