Bezeichnung: Allianzen für Handelserleichterungen Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Land: Global Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2024
Ausgangssituation
Grenzüberschreitender Handel ist ein Motor für wirtschaftliche Entwicklung. Der Abbau von Handelshemmnissen liegt daher im gemeinsamen Interesse von Wirtschaft und Regierungen. Barrieren wie komplizierte Zollvorschriften und intransparente Verfahren treffen viele Entwicklungs- und Schwellenländer besonders hart. Hinzu kommen hohe Transaktionskosten in der Abwicklung und Kontrolle im Warenhandel. Diese Kosten erschweren der einheimischen Wirtschaft den Zugang zu globalen Märkten zusätzlich. Für internationale Unternehmen bestehen daher nur geringe Anreize, in ein Land mit nachteiligem Handels- und Investitionsklima zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen.
Um den internationalen Warenverkehr transparenter und einfacher zu gestalten, schlossen die Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) 2013 ein Abkommen über Handelserleichterungen ab. Das Abkommen hat enormes Potenzial: Die weltweiten Handelskosten können dadurch um bis zu 17 Prozent gesenkt werden, mit entsprechend positiven Effekten auf Beschäftigung und die Bekämpfung von Armut. Damit dies gelingt, kommt es auf eine enge Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft an.
Ziel
Der grenzüberschreitende Warenverkehr in Entwicklungs- und Schwellenländern ist einfacher, schneller und kosteneffizienter.
Vorgehensweise
Die Deutsche und die Globale Allianz für Handelserleichterungen bringen Unternehmen, Verbände und Regierungsinstitutionen zusammen, um gemeinsam an der Umsetzung des WTO-Abkommens zu arbeiten. Dabei verbinden die Allianzen Ziele der Entwicklungszusammenarbeit mit den Interessen der Wirtschaft.
In den Allianzen arbeiten die Partner*innen an der konkreten Umsetzung von Handelserleichterungen. In Projekten der Allianzen wird der zeitliche Aufwand für Zollverfahren und Warenverkehr messbar reduziert. Von der resultierenden Senkung der Transaktionskosten profitieren internationale Unternehmen und vor allem auch die Partnerländer selbst. Lokale Zulieferer werden gestärkt und in globale Lieferketten eingebunden. So entstehen Impulse für die Entwicklung neuer Märkte. Die Allianzen leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des WTO-Abkommens über Handelserleichterungen und der Agenda 2030. Gemeinsam setzen beide Allianzen weltweit in über 20 Ländern Projekte um.
Wirkung
In den abgeschlossenen Projekten der Allianzen zeigen sich die messbaren Ergebnisse. Beispielsweise erreichen in Montenegro nun doppelt so viele Expressgüter den Endkunden noch am selben Tag ihrer Ankunft im Land. Dies inspirierte weitere Länder des westlichen Balkans zu Zollreformen nach diesem Vorbild.
In Kolumbien verkürzte sich die Zeit der Grenzabfertigung für risikoarme Lebensmittel- und Getränkelieferungen stark: von bis zu zwei Tagen auf drei Stunden. Auf diese Weise sparten Einfuhrhändler 8,8 Millionen US-Dollar in 18 Monaten ein. Das Projekt schafft Vertrauen und Verständnis zwischen Regierung und Wirtschaft und ebnet so den Weg für die Zusammenarbeit bei anderen Reformen.