Gemeinsam für eine nachhaltige Energieversorgung in der ASEAN-Region

Projektkurzbeschreibung

Projektbezeichnung: ASEAN-German Energy Programme (AGEP)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: ASEAN-Staaten
Politischer Träger: ASEAN Centre for Energy (ACE)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Ausgangssituation

Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) ist ein Wirtschaftsraum mit rund 622 Millionen Einwohnern, die zusammen ein Bruttoinlandsprodukt von 2,6 Milliarden US-Dollar (2014) erwirtschaften. Die Wirtschaft der Region wächst durchschnittlich um mehr als 5 Prozent pro Jahr. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Dynamik und der Industrialisierung steigt der Energiebedarf in der Region.

Die Ausgangssituationen in den einzelnen Mitgliedstaaten sind unterschiedlich. Ursachen sind die jeweils verfügbaren Ressourcen, die Ausschöpfung der bestehenden Potenziale, die natürlichen Gegebenheiten für die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Schätzungsweise wird das wachsende Pro-Kopf-Einkommen in der Region den Gesamtenergieverbrauch in Handel und Industrie bis 2035 jährlich um mehr als 7 beziehungsweise mehr als 5 Prozent steigen lassen.

Nach Angaben des ASEAN Centre for Energy (ACE) sind Energieverbrauch und -nachfrage von Land zu Land unterschiedlich. So entfallen allein auf Indonesien, Thailand und Malaysia 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der ASEAN-Mitgliedstaaten. Der spezifische Energieverbrauch dieser Länder ist etwa zehn Mal so hoch wie der Energieverbrauch von Kambodscha, Laos und Myanmar zusammen.

Der ASEAN Plan for Action for Energy Cooperation (APAEC) 2016–2025, das Leitdokument für regionale Energiekooperation, strebt eine sichere, leicht zugängliche, erschwingliche und nachhaltige Energieversorgung an. Er sieht vor, den Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Primärenergieverbrauch bis 2025 auf 23 Prozent zu steigern. Bei Energieeffizienz und -einsparung haben sich die ASEAN-Mitgliedstaaten verpflichtet, die Energieintensität, bezogen auf das Niveau von 2005, zu senken: bis 2020 um 20 und bis 2025 um 30 Prozent.

Um diese Ziele zu erreichen, will ASEAN die Energieeffizienzstandards und Kennzeichnungsanforderungen der Mitgliedstaaten harmonisieren, verstärkt Kriterien für Energieeffizienz und -einsparung in die Bauvorschriften aufnehmen sowie Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien intensivieren. Parallel zum ASEAN Green Building Award soll, vor allem in der Privatwirtschaft, stärkeres Bewusstsein für Notwendigkeit und Vorteile ökologischen Bauens geschaffen und dieses auch gefördert werden. Darüber hinaus werden vorhandene Politiken erfasst und ein Referenzdokument für Energieeffizienz in Gebäuden und in der Industrie erarbeitet.

Ziel

Die ASEAN-Mitgliedstaaten setzen ihre Regionalstrategie für eine nachhaltige Energieversorgung erfolgreich um.

Vorgehensweise

Das ASEAN-Deutsche Energieprogramm (AGEP) unterstützt die ASEAN-Mitgliedstaaten bei der Verbesserung der regionalen Koordination zur Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Es wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vom ASEAN Centre for Energy (ACE) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gemeinsam umgesetzt. Konzept und Umsetzung des Programms basieren auf dem regionalen Aktionsplan APAEC 2016–2025.

Das Programm umfasst drei Handlungsfelder:

  1. Bereitstellung von Handlungsempfehlungen: Regional abgestimmte Maßnahmen zur Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und -einsparung werden unterstützt. Dazu werden technische und strategische Handlungsempfehlungen regional erarbeitet und in maßgeblichen Gremien vorgestellt.
  2. Verbesserung des regionalen Fachaustauschs: Der Austausch über Lernerfahrungen und Handlungsansätze zur Verbesserung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz wird ermöglicht.
  3. Stärkung des ASEAN Centre for Energy (ACE): Die Regionalorganisation soll als Knowledge Hub und Think Tank, das heißt als Wissenszentrum und Ideenschmiede, in der Region etabliert werden. Außerdem wird seine Funktion als Sekretariat für die ASEAN-Energiekooperation gestärkt.

Regionale Fokusgruppen bleiben als Instrument der regionalen Zusammenarbeit bestehen. Sie ermöglichen Vertretern der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft, an regionalen Entscheidungsprozessen mitzuwirken.

Interessenvertreter aus verschiedenen Sektoren der ASEAN-Region werden unter anderem in Finanzierungsmechanismen für erneuerbare Energien und Energieeffzienz sowie Netzintegration geschult.

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