Nachhaltige Urbanisierung und Stadtentwicklung weltweit fördern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Sektorvorhaben Stadt
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023
Ausgangssituation
Urbanisierung ist ein globaler Megatrend. Schon heute leben 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Bis 2050 werden es mehr als drei Viertel sein – also rund sieben Milliarden Menschen. Vor allem die Klein- und Mittelstädte in Afrika und Asien wachsen rasant. Dabei sind besonders die Schnelligkeit und das Ausmaß der Urbanisierung herausfordernd.
Es wird angenommen, dass 60 Prozent der Infrastruktur erst noch gebaut werden muss, um bis 2050 alle Stadtbewohner*innen zu beherbergen und zu versorgen. Allein der damit verbundene Verbrauch an Energie und Ressourcen würde etwa drei Viertel der globalen Treibhausgasemissionen erzeugen, die laut dem Pariser Abkommen maximal zulässig sind, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Doch Städte bieten auch ein einzigartiges Potenzial, diese Herausforderungen ganzheitlich zu bewältigen. Sei es Klimaschutz, Armutsbekämpfung oder Sicherheit: Schon kleine Veränderungen können hier große Wirkungen erzielen und viele Menschen gleichzeitig erreichen. Deshalb ist es entscheidend, Urbanisierung vorausschauend zu gestalten und nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. Nur mit, durch und in Städten sind die globalen Entwicklungsziele zu erreichen.
Ziel
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert eine sozialgerechte, klimaschonende und widerstandsfähige Stadtentwicklung – vor allem in den rasant wachsenden Klein- und Mittelstädten.
Vorgehensweise
Das Vorhaben berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei, nachhaltige Urbanisierung und integrierte Stadtentwicklung in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu verankern. Es unterstützt Reformen im BMZ-Aktionsfeld „Nachhaltige Stadtentwicklung“ und bereitet Fokusthemen auf, wie integrierte Stadtplanung, nachhaltiges Bauen, Kommunalfinanzierung und Städte im Klimawandel.
Das Vorhaben unterstützt das BMZ bei der Kommunikation und verbreitet zentrale Themen des Ministeriums. Dazu betreibt es den Weblog URBANET und berichtet dort über gute Ansätze, Herausforderungen und Chancen nachhaltiger städtischer Entwicklung, lokaler Regierungsführung und Dezentralisierung. Darüber hinaus richtet es den Ideenwettbewerb CitiesCHALLENGE 2.0 aus, der innovative Ansätze für klimafreundliche und sozial inklusive Stadtentwicklung identifiziert und erprobt. Auch die Entwicklung und Bereitstellung von Beratungsinstrumenten wie City WORKS ist Teil des Aufgabenspektrums. So leistet das Vorhaben einen Beitrag zur integrierten Umsetzung internationaler Agenden auf lokaler Ebene.
Um ein zeitgemäßes Verständnis von Stadtentwicklung in internationalen Prozessen zu etablieren, berät das Vorhaben das BMZ bei Klimaverhandlungen und der Umsetzung der Entwicklungsziele. Die drei übergeordneten Ziele des Ministeriums stehen dabei im Zentrum:
- Städte sind handlungsfähig und gestalten nachhaltige Entwicklung aktiv.
- Städte sind für alle Bewohner*innen lebenswert.
- Städtische Entwicklung vollzieht sich innerhalb der ökologischen Grenzen unseres Planeten.
Die Ziele sollen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und international verankert werden. Dazu kooperiert das Vorhaben seit vielen Jahren eng mit Partnern wie der Cities Alliance, dem Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat), der Cities Climate Finance Leadership Alliance und Städteverbänden wie dem ICLEI - Local Governments for Sustainablility (ICLEI). Auch das Netzwerk zu Nachhaltigem Bauen ist hier zu nennen, das Kooperationsmöglichkeiten mit Beteiligten der deutschen Privatwirtschaft und Forschung erschließt. Zudem unterstützt das Vorhaben die Positionierung Deutschlands auf internationalen Konferenzen, wie dem World Urban Forum, der weltweit bedeutendsten Konferenz zu Urbanisierung und Stadtentwicklung.
Stand: März 2021