Green Wicket

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Green Wicket
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministerium für neue und erneuerbare Energien (Ministry of New and Renewable Energy – MNRE), die indische Zentralregierung
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2018

 

Ausgangssituation

In Indien begeistert Cricket Millionen von Menschen und ist deshalb ein hervorragend geeignetes Instrument, um das Umweltbewusstsein der Menschen zu stärken und sie für den Umweltschutz zu gewinnen. Das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH entwickelte „Green Wicket“-Projekt ist eine Initiative zur Förderung der Ressourceneffizienz und des Energiemanagements in Indien. Im Rahmen dieser Initiative soll in indischen Cricket-Stadien anschaulich gezeigt werden, wie Umweltschutz konkret aussehen kann.

Das „Green Wicket“-Projekt erstreckt sich über die vier großen ökologischen Themenfelder Energie, Wasser, Abfall- und Abwasserentsorgung. Im Rahmen des Projekts unterstützt die GIZ die Stadien bei der Umsetzung von Maßnahmen im Zusammenhang mit den vier oben genannten Themen. Konkret geht es dabei um die Errichtung von Aufdach-Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom und zur Senkung der Stromkosten. Weitere Schwerpunkte sind die Nutzung von Regenwasser und das Abwasserrecycling, um Trinkwasser zu sparen, eine Verbesserung der Abfallwirtschaft durch das Recycling und die Verwertung von Abfällen sowie die Errichtung von Biogas- und Biomethanierungsanlagen. Das Chinnaswamy-Stadion in Bengaluru (im indischen Bundesstaat Karnataka) ist eines der ersten Stadien, das im Rahmen dieses Projekts erfolgreich eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt hat. So wurde auf dem Stadiondach des Chinnaswamy-Stadions eine Aufdach-PV-Anlage mit 400 kWp installiert. 

Ziel

Durch die Ausweitung des Green Wicket-Konzepts auf Stadien im ganzen Land hat das Bewusstsein der Bevölkerung für den Nutzen von umweltfreundlichen Technologien zugenommen.

Vorgehensweise

Die GIZ hat geplant, in der zweiten Phase des „Green Wicket“-Projekts bis zu drei weitere Cricket-Stadien technisch zu unterstützen. Das Deutsch-Indische Energieprogramm der GIZ wird das Projekt leiten und die folgenden wichtigen Aktivitäten fachlich begleiten:

Energiemanagement: 

  • Analyse der vorhandenen Dachkonstruktion des Stadions im Hinblick auf Stabilität und Sicherheitsaspekte zur Bewertung der Machbarkeit einer Aufdach-Photovoltaik-Anlage 
  • Bewertung des nutzbaren Potenzials auf dem Stadiongelände (Dachflächen, Parkplätze usw.)
  • Vorschläge zu den Plänen aus architektonischer und ästhetischer Sicht 
  • technische Spezifikationen der für den Bau der Photovoltaik-Anlage zu verwendenden Komponenten 
  • Überwachung von Parametern auf elektronischen Anzeigetafeln 
  • Auswahl der Lieferanten und Unterstützung bei der Ausschreibung 

Ressourceneffizienz: 

  • technische Machbarkeitsstudie für die Regenwassernutzung und das Einspeisesystem zur fortlaufenden Befüllung der Regenwasserzisternen 
  • technische Machbarkeitsstudie für den Bau einer Kläranlage und die Möglichkeiten der Abwasserbehandlung
  • technische Empfehlungen für die Entsorgung von festen Abfällen in den Stadien

Sensibilisierungskampagnen: 

  • Förderung von Sensibilisierungskampagnen (insbesondere in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen), um die Menschen von den Vorteilen zu überzeugen, die Anlagen zur Regenwassergewinnung, Aufdach-Photovoltaik-Anlagen, Kläranlagen und andere Einrichtungen zur Abwasserentsorgung sowie eine geordnete Abfallwirtschaft bieten. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu motiviert werden, diese Anlagen zu auditieren, eine Leistungsbewertung der entsprechenden Maßnahmen durchzuführen und innovative Methoden zur Steigerung der Ressourceneffizienz zu entwickeln.

Wirkung

  • Im ganzen Land wurden die Betreiber von großen Stadien durch Workshops und Capacity-Building-Maßnahmen für ökologische Technologien sensibilisiert. 
  • Die GIZ hat Absichtserklärungen (MoU) mit den Cricket-Verbänden in mehreren Bundesstaaten unterzeichnet und im Rahmen des „Green Wicket“-Projekts verschiedene Themen gefördert.