Energiewende in der Dominikanischen Republik: Erneuerbare Energien fördern und Klimaziele erreichen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung einer emissionsarmen Energiewirtschaft zur Umsetzung der Klimaziele der Dominikanischen Republik
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)
Land: Dominikanische Republik
Politischer Träger: Dominikanisches Ministerium für Energie und Bergbau (MEM)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2022

Proyecto Transición Energética_logo

Ausgangssituation

Die Dominikanische Republik erzeugt ihren Strom vorwiegend auf Basis von fossilen Brennstoffen wie Schweröl, Gas und Steinkohle. Rund ein Drittel des Treibhausgas-Ausstoßes im Land entfällt auf den Energiesektor. 

Die Dominikanische Republik ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Lateinamerikas. Das führt zu steigendem Energiebedarf und wachsenden Treibhausgas-Emissionen. 

In ihren Klimazielen hat sich die Dominikanische Republik verpflichtet, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um ein Viertel im Vergleich zu 2010 senken. Zur Umsetzung dieser Ziele gehört das 2007 verabschiedete, dominikanische „Erneuerbare-Energien-Gesetz“. Dessen Ziel ist es, den Anteil der erneuerbaren Energiequellen an der Stromerzeugung bis 2025 auf 25 Prozent auszubauen. Von 2011 bis 2017 hat sich die aus Sonne, Wasser oder Wind gewonnene Energie bereits mehr als vervierzigfacht, von 14 zu 562 Gigawattstunden. 2018 wurde zum Beispiel in Montecristi unter Federführung deutscher Unternehmen und mit deutscher Finanzierung der größte Solarpark der Karibik fertiggestellt. Ein Ausbau von derzeit 58 auf116 Megawatt installierter Leistung ist für 2019 geplant. 

Trotz des starken Ausbaus machen die erneuerbaren Energien bisher nur einen sehr kleinen Teil des Energiemixes aus. In der Bevölkerung, der Politik und der Wirtschaft gibt es noch einige Skepsis.

Ziel

Die dominikanische Klima- und Energiepolitik schafft die Transformation zu einem emissionsarmen, klimakompatiblen und nachhaltigen Energiesektor. Dadurch erreicht die Dominikanische Republik ihre nationalen Klimaziele und erfüllt ihre internationalen Verpflichtungen.

Solar Panels(2) Dom Rep_Energy Transition

Vorgehensweise

Die GIZ arbeitet eng mit dem Ministerium für Energie und Bergbau (MEM) und 16 weiteren Partnern aus dem Energiesektor der Dominikanischen Republik zusammen, um zur Förderung von erneuerbaren Energien und zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen beizutragen sowie Reformen im Energiesektor zu unterstützen.

So sollen zum Beispiel Genehmigungsverfahren beschleunigt und innovative Finanzierungsmechanismen entwickelt werden, um Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern. Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben aussichtsreiche freiwillige Klimaschutzmaßnahmen (Nationally Appropriate Mitigation Actions, NAMAs) und die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele (Nationally Determined Contributions, NDCs). 

Pilotvorhaben mit Bürgerbeteiligung (Bürgerenergie) und die Beteiligung von Genossenschaften, Kooperativen und Kommunen sollen die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. 

Die GIZ und ihre Partner verbessern die institutionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen zur Förderung von erneuerbaren Energien. Ein Ausschreibungs- und ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren (One-Stop-Shop) sollen die Investitionen in erneuerbare Energien  erleichtern. Zudem werden neue Finanzierungsinstrumente eingeführt und Trainings für lokale Banken angeboten. Letztere bieten derzeit kaum attraktive Produkte zur Finanzierung von erneuerbaren Energien.  

Mit Kommunikationsmaßnahmen und Trainings für Journalisten werden die Kenntnisse der Bevölkerung zu erneuerbaren Energien und Klimawandel erhöht und die Skepsis abgebaut. Gemeinsam mit öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen der Energiewirtschaft erstellt die GIZ ein Treibhausgas-Inventar des Energiesektors, um Einsparpotenziale zu definieren, zu priorisieren und umzusetzen.

Netzbetreiber werden zu Fragen der Netzintegration in Deutschland und der Dominikanischen Republik geschult und zu den Netzeinspeiseregeln (grid codes) beraten. Eine Studie ermittelt das nationale Solar- und Windenergiepotenzial.  Um fluktuierende Energiequellen besser ins Netz integrieren und Schwankungen vorhersagen zu können, unterstützt das Vorhaben bei der Entwicklung eines Prognosesystems.  

Vista Aerea Montecristi Solar_Dom rep(3) Energy Transition

  

Weitere Informationen