Erhalt der Biodiversität im Meer

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sektorvorhaben Meeresschutz
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Foto: getty images/Sirachai Arunrugstichai

Ausgangssituation

Weltmeere bedecken rund 71 Prozent unseres Planeten. Sie helfen, unser Klima zu regulieren, produzieren Sauerstoff und ermöglichen Transport und Handel. Durch ihre biologische Vielfalt und Produktivität stellen sie lebensnotwendige Ressourcen und Ökosystemleistungen bereit. Für eine nachhaltige Entwicklung ist der Mensch in hohem Maße auf die Meere und marine Ökosystemleistungen angewiesen. Er nutzt sie etwa für Ernährung, für medizinische Produkte und Tourismus. Je höher die biologische Vielfalt der Meere, desto zuverlässiger stellen sie Ökosystemleistungen bereit. 

Der ökologische Zustand der Weltmeere verschlechtert sich jedoch zunehmend. Trotz völkerrechtlicher Abkommen und freiwilliger Verpflichtungen werden Meere über ihre Belastungsgrenzen hinaus ausgebeutet. Die Mehrheit der weltweiten Fischbestände gilt als überfischt (31 Prozent) oder bis an ihre ökologische Grenze befischt (58 Prozent). Artenreiche Lebensräume wie Mangrovenwälder, Seegraswiesen oder Korallenriffe sind bereits zerstört oder gefährdet.

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen greift den Meeresschutz mit dem Nachhaltigkeitsziel 14 – „Leben unter Wasser“ – auf. Dieses adressiert unter anderem die Meeresverschmutzung und den Schutz von Meeres- und Küstenökosystemen. Die internationale Staatengemeinschaft verpflichtet sich zudem seit 1992 mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt und seinen Umsetzungsinstrumenten dazu, die Biodiversität weltweit zu erhalten. Dazu gehört auch die Meeres- und Küstenbiodiversität. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bündelt seit 2016 sein spezifisches Engagement für die Meere mit dem 10-Punkte-Aktionsplan Meeresschutz und nachhaltige Fischerei.

Ziel

Das BMZ gestaltet mit den Beiträgen des Vorhabens Politik- und Umsetzungsprozesse, die dem Meeresschutz dienen. Der Fokus liegt vor allem auf dem Erreichen der Ziele der Agenda 2030, der Biodiversitätskonvention und des 10-Punkte-Aktionsplans des BMZ.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet im Auftrag und in enger Abstimmung mit dem BMZ. Um internationale Prozesse mitzugestalten und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Bereich Meeresschutz weiterzuentwickeln, ist es notwendig, Wissen zu aktualisieren und innovative Ansätze zu erarbeiten, zu erproben und zu verbreiten. Dies erfordert eine kontinuierliche fachliche Begleitung zahlreicher für den Meeresschutz relevanter Themen und die Aufarbeitung sowie Verbreitung der langjährigen Erfahrungen der EZ.

Das Beratungsvorhaben unterstützt das BMZ dabei, entwicklungspolitische Positionen zum Meeresschutz in nationale und internationale Politikprozesse einzubringen, zum Beispiel in die Verhandlungen zur Agenda 2030 oder der Biodiversitätskonvention. Es berät das BMZ zudem bei der Steuerung und Weiterentwicklung der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Meeresschutz sowie bei der Umsetzung von Initiativen, um thematische Akzente zu setzen. Das Vorhaben knüpft dazu an die Erfahrungen vorhergehender Maßnahmen an. Es arbeitet konzeptionell eng mit dem  Beratungsvorhaben „Biodiversität an Land“ zusammen und steht im engen Austausch mit anderen EZ-Maßnahmen und -Akteuren. Die entwicklungspolitische Praxis wird erfasst und beobachtet, um Handlungswissen zu generieren und die Effektivität vorgeschlagener Konzepte und Initiativen zu gewährleisten.

Wirkung

Mit Hilfe der professionellen Beratungsleistungen des Vorhabens gestaltet das BMZ internationale und nationale entwicklungsorientierte politische Prozesse mit, steuert sein Meeres-Portfolio und entwickelt es weiter.  Beispielsweise erstellt das Vorhaben im Rahmen der Beratung Strategie- und Konzeptentwürfe sowie Instrumente. Diese finden – entsprechend der Schwerpunkte und politischen Entscheidungen des BMZ – Eingang in die Umsetzung internationaler Vereinbarungen oder werden in EZ-Vorhaben auf Ebene der Partnerländer genutzt.

Derzeit setzt das Vorhaben im Auftrag des BMZ die Initiative „MeerWissen – African-German Partners for Ocean Knowledge“ um. Diese fördert afrikanisch-deutsche Wissenschaftskooperationen mit dem Ziel, die Informationsbasis für politische Entscheidungsträger*innen zu verbessern. Auf dieser Grundlage lässt sich eine stärkere Verankerung von Schutz und nachhaltiger Nutzung mariner Ökosysteme in nationalen Entwicklungsplänen erreichen. Durch die Beratungsleistung an das BMZ trägt das Vorhaben indirekt zum Meeresschutz sowie zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemleistungen der Meere und somit zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.

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