Internationale Agrarforschung durch Fachkräftevermittlung voranbringen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: PIAF - Fonds zur Förderung der personellen Zusammenarbeit mit Partnern der International Agrarforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global (Länder: Ägypten, Äthiopien, Ghana, Honduras, Indien, Indonesien, Kenia, Kirgisistan, Kolumbien, Malawi, Marokko, Mexiko, Nigeria, Peru, Philippinen, Sri Lanka, Tansania, Thailand, Uganda und Vietnam)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2024
Ausgangssituation
Die Herausforderungen an die globale Agrar- und Ernährungswirtschaft bleiben vielfältig und komplex. Bis 2050 werden etwa zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben als heute, die Mehrzahl davon in Entwicklungsländern. Trotz regionaler Erfolge in der Bekämpfung von Hunger und Armut nimmt die Zahl der fehl- und mangelernährten Menschen zu, auch in Schwellen- und Industrieländern. Gleichzeitig geht fruchtbarer Boden durch Erosion, Bebauung und unsachgemäße Bewirtschaftung verloren. Die Artenvielfalt ist bedroht. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen die Probleme durch Ausbreitung neuer Tier- und Pflanzenkrankheiten und extreme Wetterphänomene wie Dürren, Starkregen und Überschwemmungen. Veränderte Konsumgewohnheiten und ein anhaltender Urbanisierungstrend führen zu weiteren Verlusten von Nahrungsmitteln bei Transport, Verarbeitung, Handel und Konsum. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind kontinuierliche Anpassungsmaßnahmen und innovative Lösungen nötig. Diese reichen von der Züchtung dürre-toleranter Sorten, über klimaintelligente Anbaumethoden, bis zu alternativen Produkten für den Pflanzenschutz und die Tiergesundheit. Die Entwicklung digitaler Anwendungen für den verbesserten Informationsaustausch und Wissenstransfer spielt zudem eine weitere wichtige Rolle.
Ziel
Die Partner der internationalen Agrarforschung verfügen über die notwendigen Personalressourcen und Partnerschaften für die Entwicklung und Verbreitung von Agrarinnovationen für eine ressourceneffiziente Landwirtschaft.
Vorgehensweise
Das Vorhaben vermittelt deutsche und andere europäische Fachkräfte bedarfsgerecht in entwicklungsrelevante Positionen an die 15 Agrarforschungszentren der globalen Partnerschaft für eine ernährungssichere Zukunft (CGIAR). Weiterhin vermittelt das Projekt Fachkräfte an das World Vegetable Center und das Internationale Zentrum für Insektenphysiologie und -ökologie (International Centre of Insect Physiology and Ecology, ICIPE). Die Forschungszentren stellen die Fachkräfte zu lokalen Konditionen ein. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ergänzt das Einkommen der europäischen Fachkräfte durch Gehaltszuschüsse und soziale Leistungen, bereitet sie auf ihre Tätigkeit vor und bietet im Einsatzland Beratung und Sicherheitsleistungen im Krisenfall.
Die Auswahl der Stellen und Bewerber*innen erfolgt dabei nachfrage- und partnerorientiert unter Berücksichtigung der Möglichkeiten zur Kooperation und Vernetzung mit anderen Vorhaben der technischen Zusammenarbeit.
Partner der GIZ in Deutschland ist die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), eine Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit, die auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften auf den internationalen Arbeitsmarkt spezialisiert ist. GIZ und ZAV betreiben gemeinsam das Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM) als Arbeitsgemeinschaft mit Sitz in Eschborn. Während der Einsatzzeit dokumentiert die GIZ die Ergebnisse der Zusammenarbeit und unterstützt das Wissensmanagement. Darüber hinaus unterstützt der Fonds auch nationale Forscherinnen und Forscher in den Partnerländern, die an den Forschungsprojekten mitarbeiten, durch Trainings und andere Weiterbildungsmaßnahmen.
Wirkungen
Seit Ende 2018 wurden 31 Integrierte Fachkräfte aus diesem Vorhaben an Partnerzentren in Ägypten, Äthiopien, Ghana, Honduras, Indien, Indonesien, Kenia, Kirgisistan, Kolumbien, Malawi, Marokko, Mexiko, Nigeria, Peru, Philippinen, Sri Lanka, Tansania, Thailand, Uganda und Vietnam vermittelt. Die Wirkungen dieser Zusammenarbeit entstehen durch Qualifizierung von wissenschaftlichen Fachkräften der Forschungszentren und der zukünftigen Verbreitung von angepassten Agrarinnovationen in der landwirtschaftlichen Praxis.