Innovative Ansätze der Finanzsystementwicklung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sektorvorhaben Innovative Ansätze der Finanzsystementwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Globales Vorhaben
Politischer Träger: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021

Ausgangssituation

Weltweit haben 1,7 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen – in erster Linie in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das betrifft insbesondere ärmere Bevölkerungsgruppen, Frauen und Jugendliche sowie Menschen auf der Flucht.

Über 200 Millionen Kleinst-, Klein-, und Mittelunternehmen (KKMU) haben zudem Schwierigkeiten, eine Finanzierung zu erhalten: 40 Prozent der angemeldeten KKMU in Entwicklungsländern haben einen Finanzierungsbedarf, den sie nicht decken können. Notwendige Investitionen bleiben deshalb aus. Dabei stellen KKMU zwei Drittel aller formellen Arbeitsplätze in Entwicklungsländern und bis zu 80 Prozent in Ländern mit niedrigem Einkommen.

Darüber hinaus sind Investitionen notwendig, um die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umzusetzen.  Diese betont die Bedeutung inklusiver, stabiler und leistungsfähiger Finanzsysteme: Sechs der insgesamt 17 Entwicklungsziele benennen explizit den Zugang zu Finanzdienstleistungen.

Zahlreiche internationale Organisationen und Programme bekräftigen dieses Ziel und unterstützen dabei, den Zugang zu Finanzdienstleistungen für alle zu ermöglichen. Darunter die G20-Länder, die Addis Abeba Aktionsagenda für Entwicklungsfinanzierung sowie die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ebenso wie die Reformpartnerschaften mit Afrika.

Die Finanzsystementwicklung (FSE) steht vor der Herausforderung, auf globale Entwicklungen und Herausforderungen zu reagieren und diesen durch innovative Anpassungen zu begegnen. Hierzu zählen digitale Finanzdienstleistungen über Mobiltelefone, Internet oder Kartensysteme, nachhaltige Finanzierungsmodelle zur Anpassung an den Klimawandel oder auch Finanzdienstleistungen für Menschen auf der Flucht. Das heißt, dass Ansätze und Instrumente der FSE kontinuierlich weiterentwickelt und Erfahrungen aufbereitet und verbreitet werden müssen, um die Umsetzung wirksamer voranzutreiben sowie die nationale und internationale Debatte mitzugestalten. 

Ziel

Innovative Ansätze der Finanzsystementwicklung gewinnen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und in der internationalen entwicklungspolitischen Debatte an Bedeutung.

Vorgehensweise

Das Vorhaben entwickelt, testet und verankert innovative Ansätze der FSE. Die Kernthemen sind finanzielle Einbindung und Digitalisierung, KKMU-Finanzierung, nachhaltiges Finanzieren und Investieren sowie Entwicklung lokaler Finanz- und Kapitalmärkte.

Zielgruppe sind die weltweit 1,7 Milliarden Menschen ohne Zugang zu Finanzdienstleistungen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungsschichten, insbesondere Jugendlichen und Frauen sowie Menschen auf der Flucht. Darüber richtet sich die FSE an selbständig Beschäftigte sowie Eigentümer*innen von KKMU, die notwendige Investitionen nicht tätigen können, weil ihnen die Finanzierung fehlt.

Ein Fokus liegt auf den afrikanischen Kooperationsländern der deutschen  Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Relevante Personen sollen über innovative Ansätze der Finanzsystementwicklung in den Vorhaben der deutschen und internationalen EZ erreicht werden.

Andere Beteiligte und Umsetzungspartner sind nationale und internationale Institutionen und Netzwerke, Investoren sowie Fach- und Führungskräfte aus Zentralbanken, Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Ministerien, Verbänden, nationale und internationalen Finanzinstitutionen, digitale Finanzdienstleister (FinTechs)  und deutsche Durchführungsorganisationen.