Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa unterstützen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung regulärer Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa (THAMM)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union (EU)​​​​​​​
Land: Ägypten, Marokko, Tunesien​​​​​​​
Partner: Internationale Arbeitsorganisation (ILO), Internationale Organisation für Migration (IOM), belgische Entwicklungsagentur ENABEL, französisches Amt für Einwanderung und Integration (OFII), Umsetzungspartner in Deutschland: Bundesagentur für Arbeit (BA).
Politischer Träger: Ägypten: Staatsministerium für Auswanderung und Angelegenheiten für Auslandsägypter*innen (MoSEEEA), Marokko: Ministerium für wirtschaftliche Integration, Kleinunternehmen, Beschäftigung und Qualifikationen (MIEPEEC), Nationale Agentur für Beschäftigungs- und Kompetenzförderung (ANAPEC), Tunesien: Nationale Agentur für Beschäftigung und selbstständige Arbeit in Tunesien (ANETI)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2023

Eine THAMM-Projektteilnehmerin, die eine Ausbildung als Köchin macht und ihr Kollege arbeiten am Kochtopf in einer Küche. © GIZ/Hinrich Franck

Ausgangssituation

Die wirtschaftliche Situation in Ägypten, Marokko und Tunesien ist angespannt. Das liegt unter anderem am hohen Bevölkerungswachstum und daran, dass viele Berufsabschlüsse nicht dem Bedarf der Arbeitsmärkte entsprechen. Dadurch fehlen vor allem jungen Menschen Beschäftigungsperspektiven. Für die drei Länder spielt Migration daher eine wichtige Rolle: Zwischen neun und 13 Prozent ihrer Bevölkerung lebt im Ausland.

Faire und sichere Arbeitsmigration schafft Perspektiven und fördert Entwicklung. Durch eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit in Deutschland können junge Menschen ihre Beschäftigungsfähigkeit verbessern. Die Herkunftsländer profitieren von neuen Arbeitsmöglichkeiten für ihre Bevölkerung, dem Wissenstransfer durch rückkehrende Migrant*innen und dem Engagement der Diaspora. Als Aufnahmeland profitiert Deutschland davon, dass die Migrant*innen freie Stellen besetzen.

Ziel

Institutionen in Ägypten, Marokko und Tunesien, die für Arbeitsmigration zuständig sind, gestalten sichere und entwicklungsorientierte Arbeitsmigration mit Deutschland.

Eine Gruppe tunesischer Auszubildende während einer Willkommensveranstaltung vor dem Dom in Trier. © GIZ

Vorgehensweise

Das Vorhaben verfolgt einen ganzheitlichen Migrationsansatz für Ausbildung und Beschäftigung. Dabei arbeitet es in vier Handlungsfeldern:

  • Es vermittelt pilothaft junge Menschen aus Ägypten, Marokko und Tunesien in eine Berufsausbildung oder qualifizierte Beschäftigung in Deutschland. Die Auswahl der Bereiche richtet sich nach den Bedarfen in den Kooperationsländern und in Deutschland.
  • Es organisiert nationale und internationale Dialogformate zwischen den Institutionen der Kooperationsländer, die für Arbeitsmigration zuständig sind und fördert so den Austausch von Lernerfahrungen sowie Netzwerke zum Thema reguläre Arbeitsmigration.
  • Es entwickelt Instrumente, um Arbeitsmigration zu analysieren und zu fördern, damit relevante Partnerinstitutionen langfristig sichere Migrationswege unterstützen können.
  • Es organisiert Studienreisen und Dialogformate zum Thema Ausbildungs- und Arbeitsmigration für Institutionen aus dem Bereich Ausbildung und Qualifizierung und verbessert so deren Kompetenzen.

Stand: August 2022

Vertreter*innen von tunesischen Partnerinstitutionen besuchen einen Betrieb in Lübeck, der Projektteilnehmer*innen ausbildet. © GIZ/Ingo Boelter