Die Entwicklung des Biodiversitätsprogramms für die Amazonasregion unterstützen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung des Biodiversitätsprogramms der ATCO im Rahmen der CBD
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: ACTO-Mitgliedstaaten (Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela)
Politischer Träger: Amazon Cooperation Treaty Organization (ACTO)
Gesamtaufzeit: 2020 bis 2022
Ausgangssituation
In der Amazonasregion befindet sich der größte zusammenhängende tropische Regenwald der Welt mit der weltweit höchsten Biodiversität. Der Regenwald bietet zahlreiche Ökosystemleistungen, die eine wichtige Lebensgrundlage für die Menschen der Region darstellen und zum Wohlstand sowie zur Entwicklung der Länder beitragen, über deren Territorium sich der Regenwald erstreckt. Das Amazonasbecken bildet das wichtigste Trinkwasserreservoir Südamerikas und hat eine wichtige Funktion für den Schutz und die Regulierung des Erdklimas. In der Region leben rund 40 Millionen Menschen und mehr als 400 indigene Bevölkerungsgruppen, die über ein umfangreiches tradiertes Wissen verfügen und durch eine große kulturelle Vielfalt gekennzeichnet sind.
Nach wie vor bestehen verschiedene Herausforderungen bei der Verbreitung von alternativen Geschäfts- und Bewirtschaftungsmodellen, die eine nachhaltige Entwicklung der Amazonasregion fördern. Das Ziel dieser Bewirtschaftungsmodelle besteht darin, die Biodiversität zu erhalten, die Ökosysteme nachhaltig zu nutzen und die aus der Inwertsetzung der genetischen Ressourcen generierten Erträge fair und angemessen zu verteilen. Doch dazu bedarf es eines Rahmens, der dazu beiträgt, die Wirtschaft vor Ort zu fördern, die Ungleichheiten zu verringern und die Lebensqualität der örtlichen Bevölkerung zu heben.
Vor diesem Hintergrund arbeiten die ACTO-Mitgliedstaaten an einer Informations- und Wissensdatenbank sowie an regionalen Koordinierungsprozessen, mit denen sie die Ziele der Biodiversitätskonvention (CBD) unter Berücksichtigung der Verhandlungen im Rahmen des Post-2020-Rahmenwerks für biologische Vielfalt erreicht werden können.
Ziel
Die ACTO-Mitgliedstaaten besitzen eine Regionalstrategie, mit der sie das Management von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in der Amazonasregion besser koordinieren können.
Vorgehensweise
Das Projekt strebt an, die Funktion der ACTO als Forum für den fachlichen und politischen Dialog über die nachhaltige Bewirtschaftung der Ökosysteme, der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen der Amazonasregion zu stärken. Zu diesem Zweck will das Projekt das Wissen in der Region mehren und die technischen und Managementkompetenzen der Akteure und Organisationen in den Mitgliedstaaten stärken. Dieser Punkt ist wichtig, weil die nationalen Stakeholder dafür verantwortlich sind, die CBD-Ziele im Zusammenspiel mit dem Post-2020-Rahmenwerk für biologische Vielfalt in den Mitgliedstaaten und der gesamten Region umzusetzen.
Der Ausgangspunkt des Projekts ist eine wissenschaftliche Analyse zum Stand der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen in der Amazonasregion. Dabei wird die Methodik der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) angewendet. Das gemeinsame Studiendesign und die Erörterung der Studienergebnisse gehen Hand in Hand mit Maßnahmen, die darauf abzielen, die Kompetenzen der Fach- und Führungskräfte in den Mitgliedstaaten und im ständigen Sekretariat der ACTO zu stärken. Das Projekt möchte für die Region eine Perspektive für die Nutzung der Ökosystemleistungen entwickeln und entsprechend abgestimmte Maßnahmen fördern.
Ferner möchte das Projekt gezielt Lernerfahrungen und konkrete Lösungen für das Biodiversitätsmanagement in der Amazonasregion sammeln und systematisch dokumentieren, um diese im Rahmen einer partizipativen Herangehensweise weiterzugeben. Dabei soll das tradierte Wissen von indigenen Bevölkerungsgruppen und anderen traditionellen Gemeinschaften berücksichtigt werden.
Letzter Stand: April 2021