09.12.2016

Chancen im Heimatland

Das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) berät die Menschen in Kosovo, Serbien und Albanien zu beruflichen Perspektiven vor Ort.

„Eigentlich ist das, was wir machen, eine Berufsberatung“, sagt Alexander Seidl über seine Arbeit. Seidl ist Regionalkoordinator der DIMAK – das sind die Deutschen Informationszentren für Migration, Ausbildung und Karriere – auf dem Westbalkan. In vielen Fällen seien die Menschen unzureichend darüber informiert, welche beruflichen Perspektiven es in ihrer Heimat gibt, so Seidl. Was gibt es für Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten? Wo bekomme ich Unterstützung? Wie erfahre ich von freien Stellen in meiner Branche? Im DIMAK gibt es Antworten. DIMAK ist ein Angebot des Centrums für internationale Migration und Entwicklung (CIM), einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV/BA).

Im April 2015 wurde im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums das erste DIMAK im Kosovo gegründet. In nur einem Jahr haben sich dort bereits 10.000 Menschen beraten lassen. Gesicherte Informationen bündeln, verteilen und die Menschen individuell beraten sind die Hauptaufgaben der DIMAK. Es werden aber auch Karrieremessen vom DIMAK ausgerichtet. Bewerber können sich an Ort und Stelle bei potenziellen Arbeitgebern über ihre Möglichkeiten informieren. Im Mai 2016 zum Beispiel hatten die teilnehmenden Arbeitgeber 1200 offene Stellen im Gepäck. Für mehr als 400 Besucher war der Tag ein Erfolg – sie haben einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Um auch die Menschen in den ländlichen Regionen zu erreichen, gibt es im Kosovo mittlerweile auch ein mobiles Beratungsangebot. Es werden Informationsstände auf Marktplätzen oder in Jugendzentren in abgelegenen Dörfern aufgebaut oder Universitäten und Berufsschulen besucht. Durch Bewerbungstrainings unterstützt CIM die Teilnehmer ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Im Herbst dieses Jahres wurden dann in Albanien und zuletzt in Serbien weitere DIMAK eröffnet. Die DIMAK Berater sitzen bei den lokalen Arbeitsämtern in den jeweiligen Hauptstädten Tirana und Belgrad. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist auch die Beratung von Rückkehrern. Allein aus Deutschland sind in diesem Jahr fast 14.000 Albaner in ihre Heimat zurückgekehrt. In der neu geschaffenen Anlaufstelle erhalten die Besucher kostenlos maßgeschneiderte Informationsangebote und Orientierung zu ihren Fragen rund um die Themen Ausbildung und Arbeit. „Seit Eröffnung Anfang Oktober haben wir pro Tag durchschnittlich 50 Besucher“, sagt Seidl „die Menschen sind es nicht gewöhnt, dass sich der Berater viel Zeit nimmt und individuelle Lösungen vorschlägt. Das kommt gut an.“ CIM schult nun auch die Mitarbeiter der Arbeitsämter, um die Beratungsstrukturen zu verbessern. In Serbien werden dem Personal zum Beispiel on-the-job Trainings angeboten.

Mit fast 60% Jugendarbeitslosigkeit und der höchsten Geburtenrate Europas steht der Kosovo vor der großen Herausforderung, die jungen Menschen in Beschäftigung zu bringen. Das DIMAK berät deswegen auch zu den Möglichkeiten nach Deutschland zu migrieren. „Als Fachkraft und nicht als Flüchtling“, so Seidl. Menschen, die gerne in Deutschland eine Ausbildung machen, studieren oder arbeiten möchten, erfahren im DIMAK alles über die nötigen Voraussetzungen. „Alle Beratungsangebote sind auch virtuell verfügbar“ sagt Seidl, „denn so erreichen wir vor allem die jungen Menschen. Über Social Media geht etwa alle fünf Minuten eine Anfrage bei uns ein.“

Alexander Seidl steht am 13.12.2016 nachmittags für telefonische Interviews zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der GIZ Pressestelle.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.