27.09.2017

Tourismus und Weinexport – Wirtschaftsförderung auf dem Balkan

Zahlreiche Familien in ländlichen Regionen des Balkans profitieren von einer neuen Wanderroute und Zusammenarbeit über alle Grenzen hinweg.

Gerade in ländlichen Gebieten im Balkan ist es eine konstante Herausforderung, Auskommen und eine Lebensperspektive für die Menschen zu schaffen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert deshalb die nachhaltige Entwicklung des Bergtourismus im westlichen Balkan – eine Branche mit Wachstumspotenzial

Seit 2010 hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein im Dreiländereck von Kosovo, Albanien und Montenegro 192 Kilometer Wanderwege geschaffen. Etwa 10.000 Besucher nutzen diese Route jedes Jahr. Zwölf Gästehäuser entlang der Strecke „Peaks of the Balkans“ wurden ausgebaut. Etwa 50 Familien verdoppelten so ihr Einkommen.

Erfolgreicher Tourismus ist auf eine schöne und intakte Natur angewiesen. Die GIZ berät die zuständigen Akteure in Albanien zum Schutz der biologischen Vielfalt. Es entstanden beispielsweise zwei regionale Naturparks in den albanischen Alpen mit Flächen von jeweils rund 20.000 Hektar. Hier bauen Landwirte nun einheimische Gemüse- und Obstsorten an und erhalten seltene Nutztierrassen. Touristenführer wiederum wurden geschult, die Touristen über Biodiversität zu informieren. Durch die gestiegene Nachfrage haben fast 40% der Haushalte ihr Einkommen steigern können.

Gleichzeitig unterstützt die GIZ Weinproduzenten dabei, sich neue Märkte zu erschließen. Denn der Export von Produkten bedeutet nicht nur einen höheren Umsatz, sondern auch mehr Arbeitsplätze. 2014 haben die Produzenten mehr als 970.000 Liter und 2016 sogar 8,5 Millionen Liter Wein exportiert.

Insgesamt erreichen die Veränderungen im Balkan rund 80.000 Menschen. Weltweit konnten mit Unterstützung der GIZ zwischen 2010 und 2015 mehr als 3,2 Millionen Menschen ein höheres Einkommen erwirtschaften.