21.09.2018

Internationales Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie feiert einjähriges Bestehen

Das internationale Zentrum fördert die Entwicklung einer nachhaltigen Chemie im Interesse von Mensch, Umwelt und wirtschaftlicher Entwicklung.

Über 90 Prozent aller Produkte, die wir nutzen, werden unter Einsatz chemischer Stoffe und Verfahren produziert. Das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie (ISC3) wurde vor rund einem Jahr vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt mit dem Auftrag ins Leben gerufen, nachhaltige Chemie weltweit zu fördern. Unter Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat das Zentrum bereits in seinem ersten Jahr internationale Anerkennung gefunden. Mit einer feierlichen Veranstaltung in Bonn würdigten gemeinsam mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den gelungenen Start des Zentrums und blickten gemeinsam auf die künftigen Aufgaben und Ziele des ISC3.

Das Ziel der unabhängigen, internationalen Institution ist es, nachhaltige Chemie weltweit voranzutreiben, damit die Nutzung von Chemikalien Mensch und Umwelt in Zukunft weniger belastet. Dazu arbeitet das Zentrum eng mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um gezielt Erfindungen und neue, zukunftsfähige Geschäftsmodelle in der Chemie zu fördern. Das Motto des Zentrums ist „Wir verändern Chemie“.

Tanja Gönner sieht die Einrichtung des ISC3 als besondere Aufgabe für die GIZ: „Das Kompetenzzentrum geht mit seinem Ansatz weit über das reine Management von Chemikalien hinaus, in dem es innovative und nachhaltige Lösungen fördert. Als GIZ übernehmen wir hier eine doppelte Verantwortung: Wir etablieren eine neue Institution und fördern gleichzeitig eine nachhaltige Chemie als neuen, zukunftsweisenden Ansatz in der internationalen Agenda.“

Prognosen gehen davon aus, dass der Verbrauch von Chemikalien weltweit steigen und sich der Umsatz der Chemiebranche bis 2030 gegenüber 2015 fast verdoppeln wird. Dabei werden Chemikalien zunehmend in Nicht-OECD-Ländern wie Indien, Indonesien, Vietnam und den Philippinen hergestellt und verarbeitet. Die größte Chemienation ist heute China.

Zukunftsfähige Chemie hat das Potenzial, komplette Lieferketten in Kreislaufwirtschaft zu überführen. Dadurch werden Abfall und gefährliche Chemikalien vermieden und gleichzeitig die Nutzung natürlicher Ressourcen optimiert.

Bei seiner Arbeit integriert das ISC3 gezielt andere Themen und Branchen, um für die die vielen gegenwärtigen globalen Herausforderungen Lösungen zu erarbeiten, etwa für Klimaschutz, Trinkwasser, Luftverschmutzung und Transport.

Alle Fotos: Bernd Ahrens, Ahrens Photography


        
    
Svenja Schulze (Bundesumweltministerin) vor ISC3 Eingangstür. Foto: Bernd Ahrens, Ahrens Photography

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