14.06.2019

Unterstützung für die Angehörigen

Überweisungen von Familienmitgliedern aus dem Ausland sind in Entwicklungsländern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mit digitalen Lösungen werden die Überweisungen einfacher und günstiger.

Jeden Monat überweist Lusine Shahramanyan einen Teil ihres Gehalts aus Deutschland an ihre Familie in Armenien. Ihre zwei Töchter leben dort bei den Großeltern. 900 Euro schickt sie, für den Lebensunterhalt und für einen Wohnungskredit.

Solche Überweisungen haben eine große Bedeutung: Die Empfänger in der Heimat decken damit zum großen Teil ihren Lebensunterhalt ab. Und es ist viel: Im Jahr 2018 überwiesen Migrantinnen und Migranten an ihre Familien in Entwicklungsländern nach Schätzungen der Weltbank 529 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als dreimal so viel, wie an öffentlichen Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit dorthin flossen.

Die Vereinten Nationen haben den 16. Juni zum Internationalen Tag der Heimatüberweisungen an Familienangehörige erklärt. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet in mehreren Projekten dafür, dass private Überweisungen in Entwicklungsländern einen möglichst großen Nutzen haben. 

Auslandsüberweisungen sind häufig teuer. Lusine Shahramanyan etwa zahlt für eine Überweisung bei einem Geldtransferunternehmen mehr als 20 Euro. Mit der Preisvergleichswebsite www.geldtransfair.de können Sender die günstigste und schnellste Lösung für die Überweisung ins Herkunftsland finden. Das kostenlose Portal hat monatlich knapp 3.000 Nutzer und wird vom Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums betrieben.

In Jordanien hat die GIZ im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) die Einführung von JoMoPay (Jordan Mobile Payment) begleitet. Mit dem System können Nutzer*innen per Smartphone Geld überweisen oder Rechnungen bezahlen. Die GIZ unterstützt das Start-Up DINARAK, dessen Finanzapp bereits rund 85.000 Kunden hat. Auch für syrische Flüchtlinge im Land ist die App nützlich, denn für sie ist die Eröffnung eines Bankkontos in Jordanien fast unmöglich. Außerdem arbeitet die GIZ gemeinsam mit der jordanischen Zentralbank, um die Rahmenbedingungen zu etablieren, die in naher Zukunft auch internationale Überweisungen per Smartphone ermöglichen und so den Geldtransfer zwischen Familien in unterschiedlichen Ländern weiter vereinfachen soll.

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