23.07.2019

Ruanda: Mit moderner Ausbildung und Jobvermittlung in die Zukunft

Ruanda will eine vielfältige moderne Wirtschaft aufbauen. Gezielte Förderung von Unternehmen und praxisnahe Ausbildungen schaffen neue und bessere Jobs.

Ruanda gilt als ökonomischer Aufsteiger in Afrika: Die Wirtschaft wächst seit Jahren um sechs bis sieben Prozent. Doch der steigende Wohlstand kommt nicht überall an. Nach wie vor arbeitet die Mehrheit der Bevölkerung in der Landwirtschaft für ein geringes Einkommen. Gleichzeitig steigt die Zahl der auf den Arbeitsmarkt drängenden jungen Menschen stetig an.

Daher strebt Ruanda die Entwicklung von einem Agrarland zu einer modernen Dienstleistungsgesellschaft an. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt das Land dabei. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) berät sie das Industrie- und Handelsministerium, die nationale Wirtschaftsförderorganisation und Verbände sowie Wirtschaftskammern für die Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds im Land. Kleine und mittlere Unternehmen in den Branchen Holzwirtschaft, Tourismus, Informations- und Kommunikationstechnologie, Kreativwirtschaft sowie E-Commerce und Logistik werden mit verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gezielt unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Ausbildung in gefragten Berufsfeldern. Mit Unterstützung der GIZ haben das Bildungsministerium und Vertreter*innen von Berufsschulen und Privatunternehmen Lehrpläne und Profile von Ausbildungsberufen überarbeitet. Die deutsche duale Berufsausbildung dient dabei als Vorbild. Die Unternehmen werden vermehrt direkt in die Ausbildung einbezogen, sodass die Auszubildenden den Anforderungen in der Praxis besser gewachsen sind. Dafür wurden auch Fortbildungen für Lehrkräfte an Berufsschulen und betriebliche Ausbilder*innen weiterentwickelt. 3.000 junge Menschen besuchen aktuell die 20 von der GIZ geförderten Berufsschulen, bis Ende 2019 werden rund 1.000 Auszubildende ihren Abschluss in der Tasche haben und mit gefragten Fähigkeiten den Unternehmen zur Verfügung stehen.

Um Arbeitssuchende und Unternehmen leichter in Kontakt zu bringen, unterstützt die GIZ den Aus- und Aufbau öffentlicher Jobcenter. Zusätzlich hat sie gemeinsam mit der Regierung das Jobportal "Kora" (Kinyarwanda für „Engagement“) ins Leben gerufen. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Arbeitsvermittlungsdiensten online an. Rund ein Drittel der zwölf Millionen Einwohner*innen Ruandas nutzt das Internet aktiv und regelmäßig und kann so noch besser erreicht werden. In den Jobcentern werden neben der Arbeitsvermittlung auch Weiterbildungen angeboten. So haben 1.000 Arbeitssuchende an gezielten Trainings teilgenommen, 300 von ihnen hatten drei Monate nach Ende der Weiterbildung einen Job gefunden.

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