23.09.2019

Besser fürs Klima: Gemeinsam für nachhaltigen Reis

Vereinte Kräfte können die Klimawende in der Landwirtschaft stemmen. Eine Allianz für nachhaltigen Reis zeigt, wie. Davon profitieren auch die Bauern.

Der Klimawandel betrifft die Landwirtschaft zweifach: Bäuerinnen und Bauern leiden unter den Folgen der globalen Erwärmung, zugleich muss auch der Agrarsektor weniger Treibhausgase verursachen, um die Klimaziele der internationalen Gemeinschaft zu erreichen. Die Landwirtschaft ist daher ein Schwerpunkt der New Yorker Klimawoche, die im September im Vorfeld der nächsten UN-Klimakonferenz stattfindet.

Ein Schlüssel beim Umstieg auf nachhaltige Landwirtschaft ist der Reisanbau. Denn Reis ist Grundnahrungsmittel für 3,5 Milliarden Menschen und die Nachfrage steigt. Um großflächig umzusteuern, müssen nachhaltige Anbaumethoden für Millionen Kleinbauern attraktiv und praktisch umsetzbar sein.  

Eine Allianz von internationalen Organisationen, Unternehmen und Forschungsinstituten zeigt, wie klimafreundlicher Reisanbau gelingen kann: Die „Plattform für nachhaltigen Reis“ hat dazu einen Standard erarbeitet. Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstütz die Arbeit im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und des Bundesumweltministeriums (BMU). Weitere Partner sind Mitglieder der Allianz, darunter das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, das Internationale Reisforschungsinstitut IRRI oder Unternehmen wie OLAM International, MARS Food, Ebro Foods, u.v.m.

Bäuerinnen und Bauern, die an der Plattform teilnehmen, erhalten Punkte nach verschiedenen Kriterien. Zum Beispiel, wenn sie neue Anbau- und Bewässerungsmethoden verwenden. So wird beim herkömmlichen Nass-Anbau das Reisfeld dauerhaft geflutet; das stehende Wasser setzt klimaschädliches Methan frei. Wechseln die Bauern dagegen zwischen Nass- und Trocken-Anbauphasen, sinken die Emissionen. Durch das Punktesystem können die Bäuerinnen und Bauern den nachhaltigen Anbau nachweisen und erhalten ein Zertifikat, das sie für die Vermarktung nutzen können.

Schon heute wird in Thailand Reis geerntet, der nach neuer Technik angebaut wird. Bis zu ein Fünftel Wasser konnte so gespart und der Ausstoß von Klimagasen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Mehr noch: Die Bäuerinnen und Bauern verwenden weniger Pestizide, ihr Einkommen stieg um bis zu 25 Prozent. Das Unternehmen MARS Food mit seiner Marke „Uncle Ben’s“ bezieht bereits 97 Prozent seines Reises von bäuerlichen Betrieben, die im Rahmen der Plattform an nachhaltigeren Anbaumethoden arbeiten. Seit 2011 hat die Allianz rund 600.000 Landwirtinnen und Landwirte in 24 Ländern erreicht.

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