16.09.2020

Textilarbeiter*innen in Südostasien: Aufklärung schützt vor Infektionen

Der Coronavirus ist gerade für Textilarbeiter*innen in Myanmar und Kambodscha ein Risiko. Umfassende Aufklärungskampagnen tragen zum Schutz vor der Pandemie bei.

Auf sehr engem Raum arbeiten die Menschen, die meisten von ihnen Frauen, in den Textilfabriken in Kambodscha und Myanmar. In Zeiten der Corona-Pandemie sind deshalb besondere Schutzmaßnahmen erforderlich, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat, unter anderem mit der Internationalen Arbeitsorganisationen (ILO), seit dem Ausbruch der Pandemie mehrere Corona-Schutzkampagnen für Arbeiter*innen in der Textilwirtschaft gestartet. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) informieren die Kampagnen rund um die Themen Corona, Infektionsschutz und Arbeitsrecht.   

Infektionsrisiko beginnt schon auf dem Arbeitsweg

Die meisten Textilarbeiter*innen fahren mit Kleinlastwagen in die Fabriken: “Wir haben nicht genug Fahrzeuge, um den Sicherheitsabstand auf dem Arbeitsweg einzuhalten”, berichtet Arbeiterin Moe Wathan aus Myanmar. Die Fahrt in großen Gruppen dicht aneinander birgt schon vor der eigentlichen Arbeit ein hohes Infektionsrisiko. Um eine Ansteckung hier nachhaltig zu reduzieren, wurde gezielt hierfür eine Kampagne ins Leben gerufen. Mit Unterstützung der GIZ wurden Textilarbeiter*innen und Fahrer*innen darüber aufklärt, wie Covid-19 sich in geschlossenen Räumen ausbreiten kann. Und welche Schutzmaßnahmen helfen können, um das Risiko einer Übertragung zu verringern.  

Mit Plakaten und Bannern an bzw. in den Fahrzeugen sowie Hygienemaßnahmen konnten bereits 150 Fabriken mit über 120.000 Arbeitskräften einfach und schnell erreicht werden. Über 9.000 Poster und 70.000 Flyer zum Thema Gesundheit und Rechte informierten Arbeitnehmer*innen in den Fabriken in Myanmar. Etwa 30 Gewerkschaftsvertreter*innen wurden als Trainer speziell für Gesundheitsthemen ausgebildet. Zudem wurden rund 4.000 Flaschen Handdesinfektionsmittel und 5.000 Flaschen Flüssigseife verteilt. 

Um alle Mitarbeitenden langfristig und nachhaltig vor Gesundheitsrisiken zu schützen, haben myanmarische Mediziner*innen auch nach Sicherheitslücken in den Fabriken gesucht. Die Defizite wurden von Präventionsteams ausgebessert. 

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