20.11.2020

Libanon: Schnelle Hilfe nach Explosionen in Beirut

Angesichts der gewaltigen Explosionen in Beirut im August war Soforthilfe entscheidend. Bei der schnellen Umsetzung setzt die Bundesregierung unter anderem auf die GIZ.

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und vor allem schnelle Hilfe. Nach den schweren Explosionen und massiven Zerstörungen in der libanesischen Hauptstadt Beirut am 4. August 2020 hat die Bundesregierung umgehend mit Hilfsangeboten reagiert. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH entsprechende Hilfsmaßnahmen in Beirut schnell ergriffen. Dies betrifft eine Gemeindeküche und einen Bauernmarkt im stark beeinträchtigten Stadtteil Mar Mikhael, um die Nahrungsmittelsicherheit zu fördern und kurzfristig Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.

Sofort-Hilfe: Warme Mahlzeiten und neue Jobs

Zunächst für die Dauer eines Jahres kochen im Projekt angelernte Arbeiter*innen in der Gemeindeküche. Über lokale Organisationen werden täglich bis zu 1.000 Mahlzeiten an Bedürftige im Viertel verteilt. Mit dieser Initiative entwickeln die Beschäftigten ihre Kompetenzen und erhalten ein dringend benötigtes Einkommen. Zudem helfen weitere Arbeiter*innen beim Wiederaufbau eines lokalen Bauernmarktes. Dieser bietet Verkaufsstände für etwa 100 Kleinbäuerinnen und -bauern aus der Region, um ihre Waren in Beirut zu verkaufen. Die kleinen Landwirtschaftsbetriebe sind aufgrund der andauernden Krise in ihrer Existenz bedroht. Maßnahmen wie die Gemeindeküche und der Wiederaufbau des Marktes helfen den Menschen in Beirut, die Folgen der Katastrophe abzumildern und wirtschaftlich etwas zu Kräften zu kommen.

40 Jahre vor Ort: Für Stabilität, Existenz und Wachstum

Die Erholung ist wichtig. Schließlich stand der Staat die letzten Jahre immer wieder vor wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen. Seit letztem Jahr steckt er in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise. Ein Drittel der Bevölkerung ist arbeitslos. Auch die Versorgung der rund 1,5 Millionen syrischen Flüchtlinge lastet auf der Wirtschaft des Sechs-Millionen-Einwohner-Landes. Die GIZ unterstützt bereits seit über 40 Jahren, hauptsächlich im Auftrag des BMZ und mit Kofinanzierung durch die Europäische Union, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Libanon. Sie ist unter anderem in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung, Bildung sowie Wiederaufbau und Friedenssicherung tätig.

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