Ein Mann spricht in ein Mikrophon. Hinter ihm ist eine Präsentation zu Digitalisierung zu sehen.
© Avramenko/GIZ

17.04.2024

Digitale Datenbank statt Papierakte: Ukraine als Vorbild für Digitalisierung

Mit einer digitalen Plattform erfasst die Ukraine den Bestand lebenswichtiger Güter und verteilt sie gezielt an die Bürger*innen.

Blutspenden besser verteilen oder den landesweiten Füllstand der Getreidespeicher abrufen: Digitalisierte Datenbanken helfen dabei wichtige Güter gezielt zu verwalten. Das ist besonders in Kriegs- und Krisenzeiten wichtig. Deshalb entwickelt das ukrainische Digitalministerium eine neue Plattform, um Datenbanken zu digitalisieren, die bisher nur dezentral als Excel oder in Aktenordnern abgelegt waren. Das erleichtert Behörden den landesweiten Informationsaustausch und schützt vor Datenverlust. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) dabei, die Plattform zu entwickeln.

Derzeit werden 50 neue Datenbanken entwickelt, darunter für Blutspenden und für Getreidespeicher. Durch die Getreidedatenbank erhalten Landwirt*innen digitale Zertifikate über die Menge und Qualität ihrer Produkte. Sie können auf digitalen Märkten ihre Ware anbieten und verkaufen. Gleichzeitig behält das Agrarministerium den Überblick über Lagerbestände. Die Plattform erfasst außerdem Daten zu Blutspenden. So wissen Krankenhäuser und Blutspendezentren, wo welche Mengen Blut verfügbar sind. 

Vorbild in Sachen Digitalisierung

Die Ukraine ist schon jetzt Vorreiter für digitale Dienstleistungen: So können die Bürgerinnen und Bürger bequem per App Führerscheine beantragen, Baugenehmigungen einholen oder ihr Unternehmen gründen. Diia heißt die Anwendung, die einen Großteil der staatlichen Leistungen auf das Smartphone bringt. Die neue Plattform für Datenbanken – Diia.Engine – ist die Weiterentwicklung der App.

Vizepremier Mychajlo Fedorow erklärt die Vorzüge der App: „Um eine Dienstleistung über die Diia-App zu nutzen, sind nur wenige Klicks erforderlich. Dahinter stehen jedoch umfangreiche Datenbanken mit einer Fülle von Informationen. Die Erweiterung von Diia über Diia.Engine ermöglicht es, neue Datenbanken für eine bestimmte Zielsetzung schnell zu erstellen und zu verwalten.“ 

Die Ukraine will die Technologie auch mit anderen Ländern teilen, denn die Plattform kann mit minimalem Programmieraufwand angepasst werden. Die GIZ unterstützt dabei, die Plattform an internationale Standards anzupassen und bereitet sie für den Export vor.

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