Ein Mann in einem Anzug mit Krawatte steht vor einer kunstvoll gerafften Vorhanginstallation in Gold-, Beige- und Brauntönen.
© GIZ

05.06.2025

Neue Chancen für Geflüchtete

Mehr als 2,7 Millionen Syrer*innen leben nach wie vor in der Türkei. Die GIZ stärkt ihre wirtschaftliche Teilhabe und den sozialen Zusammenhalt in den Gemeinden, die sie bei sich aufgenommen haben.

Mehr Einkommen, bessere Ernährung, echte Zukunftsperspektiven: In der türkischen Provinz Hatay bringt eine Genossenschaft Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. In 25 Gewächshäusern kultivieren syrische und türkische Mitglieder gemeinsam Speisepilze. Die Ernte: 220 Tonnen, über 2,7 Millionen Lira (60.000 EUR) Umsatz, zehn neue Produktionsstätten – ein sichtbarer Wandel in einer Region, die vom verheerenden Erdbeben von 2023 schwer getroffen wurde. Besonders die Einnahmen aus dem Verkauf hochwertiger Waren wirkten sich positiv auf die Versorgung der Familien vor Ort aus.

Starke Wirkung in bewegten Zeiten

Projekte wie diese sind weiter wichtig, denn trotz des Regimewechsels in Syrien bleibt die Rückkehr für viele Geflüchtete in der Region derzeit noch ungewiss. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH stärkt ihre wirtschaftliche Teilhabe und den sozialen Zusammenhalt in türkischen Gemeinden, die viele Syrer*innen bei sich aufgenommen haben. Sie berät Kommunen, bildet gemeinsam mit lokalen Partnern Unternehmer*innen und Mitarbeiter*innen der Verwaltung weiter, unterstützt Gründungen und hilft beim Wiederaufbau von Betrieben. Dabei ist sie im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und der Europäischen Union unterwegs.

Mit messbaren Ergebnissen: 716 syrische und türkische Unternehmer*innen bauten nach dem Erdbeben mit Notfallzuschüssen ihre Existenz neu auf. Das Team der GIZ reagierte sofort mit angepassten Angeboten wie diesen auf die Situation und half so, die Lage zu stabilisieren. Auch danach lief die Unterstützung weiter. In der Region haben inzwischen 11.500 Menschen ihre berufliche Situation verbessert, 5.850 nahmen an Kursen teil, bei denen sie beruflich oder unternehmerisch wichtige Kompetenzen weiterentwickelten.

Qualität kennt keine Grenzen

93 Prozent der geförderten kleinen Unternehmen bestehen heute stabil am Markt. Eines von ihnen gehört Mohammed Eido aus Aleppo, Gründer von Brokar Curtains. „Ich wollte zeigen, dass Qualität keine Grenzen kennt“, sagt er. Heute exportiert sein Betrieb Heimtextilien in mehrere Länder – mit syrischem und türkischem Personal.

Die GIZ arbeitet in der Südtürkei eng mit Gemeinden, Kammern, Schulen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen. Gemeinsam schaffen sie Vertrauen, eröffnen Chancen und geben Menschen neuen Mut in einer herausfordernden Zeit.

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