Perspektiven für Flüchtlinge und Migranten

Rückkehrer unterstützen – Chancen von Migration nutzen

Sowohl Flüchtlinge als auch Arbeitsmigranten wollen häufig nach vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten in ihre Heimatländer zurückkehren. Allerdings fällt es ihnen oft schwer, sich wieder in einer Gesellschaft einzufinden, die sich während ihrer Abwesenheit völlig verändert hat. Die GIZ unterstützt Rückkehrer bei der Re-Integration in ihre Herkunftsgesellschaften.

Seit Anfang 2015 unterstützt die GIZ beispielsweise die Rückkehr von Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Somalia geflohen waren. Viele waren jahrelang fort, nun kehren sie in Gemeinden zurück, die darauf nicht vorbereitet sind. Um Spannungen zwischen Rückkehrern und Ortsansässigen abzubauen, arbeitet die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) daran, den Menschen vor Ort neue Perspektiven zu schaffen. In der drittgrößten Stadt des Landes, Kismayo ist die Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Menschen extrem hoch. Junge Rückkehrer, Intern Vertriebene und Ortsansässige werden gemeinsam in dringend gesuchten Berufen ausgebildet, gleichzeitig wird der soziale Zusammenhalt gestärkt Ihnen wird mit der Ausbildung eine verlässliche Perspektive geboten, und die somalischen Behörden stellen so sicher, dass genügend Fachkräfte vor Ort sind. Gezielt wird auch in die Selbstständigkeit von Frauen investiert. Sie erlernen handwerkliche Fähigkeiten oder machen sich mit Betriebswirtschaft vertraut, um eigene Geschäfte zu gründen.

Migranten, die in Deutschland studiert und gearbeitet haben, bringen bei Rückkehr häufig gefragte Expertise mit. Sie geben dieses Wissen an ihre Arbeitgeber und Kollegen weiter und tragen so zur Entwicklung ihrer Herkunftsländer bei. Rückkehrer sind Brückenbauer – sie verbinden ihre beruflichen und privaten Netzwerke in Deutschland und in ihren Herkunftsländern. Seit 1980 berät und fördert das Centrum für internationale Migration (CIM) – eine Arbeitsgemeinschaft aus GIZ und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit – im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) rückkehrende Fachkräfte. Mehr als 12.000 Hochqualifizierte wurden in dieser Zeit bei der Rückkehr und beruflichen Reintegration in ihre Herkunftsländer beraten und finanziell gefördert.

Bereits in Deutschland beginnt die individuelle Beratung über Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die Qualifikation zum Thema Wissenstransfer und es werden Stellenangebote lokaler Arbeitsgeber vermittelt. Im Herkunftsland steht CIM den Rückkehrern bei der beruflichen Reintegration und der gegenseitigen Vernetzung zur Verfügung. Darüber hinaus werden ausgewählte Rückkehrer durch Beratung und Qualifizierung zur Gründung von Unternehmen gefördert.