Sichere Landrechte für Menschen auf der Flucht

Wir fördern den sicheren Zugang zu Land für Geflüchtete und Aufnahmegemeinden in Uganda. Das schafft Perspektiven, stärkt die Versorgungssicherheit und mindert Konflikte

Eine Frau steht auf einem Acker mit Pflanzen und lächelt.

Sichere Ernährung und weniger Konflikte: In Uganda verbessern geklärte Landrechte das Leben von Geflüchteten und aufnehmenden Gemeinden. Mehr als 100.000 Haushalte profitieren von einem geregelten Zugang zu Land, mehr Versorgungssicherheit und einem friedlicheren Zusammenleben. Wir unterstützen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das ostafrikanische Land dabei.

Dazu gehört auch, zu klären, wem welche Flächen gehören. In Uganda gelten häufig noch traditionelle Landrechte. Zugang, Besitz und Nutzung von Land sind nicht formal dokumentiert. Das führt zu Konflikten und schließt insbesondere Frauen, die in den Erbfolgen nicht berücksichtigt werden, aus. Gemeinsam mit der niederländischen Nichtregierungsorganisation ZOA haben wir die zuständigen Landbehörden unter anderem in der Region West Nile dabei unterstützt, Flächen zu markieren und Zertifikate für die rechtmäßigen Besitzer*innen auszustellen. Mit Erfolg: Für mehr als 1800 Grundstücke sind die Eigentumsverhältnisse nun klar geregelt.

Perspektiven dank geregelter Landrechte

Zusätzlich haben wir den Einsatz von fast 1000 Pachtverträgen zwischen Landbesitzer*innen und denjenigen, die die Flächen nutzen, unterstützt. Diese formelle Vereinbarung definiert Rechte und Pflichten der Landnutzung, schafft Sicherheit für beide Seiten und minimiert Konflikte in den Aufnahmegemeinden. Rund 80 Prozent der Konflikte sind dank klarer Landrechte gelöst. Für Geflüchtete schafft das Perspektiven: Sie haben Planungssicherheit, müssen nicht fürchten, dass ihnen die Ernte abgenommen wird und können ihre Flächen langfristiger und produktiver für die Landwirtschaft nutzen. Das ermöglicht ihnen eine unabhängigere Versorgung.

Jane Awate ist dankbar für die Pachtverträge. „Mein Vermieter hat mir Land zur Verfügung gestellt, und wir haben einen Mietvertrag unterzeichnet. Ich fühle mich sicher, weil der Vertrag mich schützt“, erklärt sie. Dank der Vereinbarung bewirtschaftet die 45-jährige Witwe, die aus dem Südsudan fliehen musste, ihr Land erfolgreich, sichert so selbst ihren Lebensunterhalt und verfügt über ein geregeltes Einkommen. „Letztes Jahr habe ich sieben Säcke Maniokmehl geerntet. Das hat mir geholfen, mein Teegeschäft wieder aufzunehmen. Ich habe auch Hühner und Ziegen gekauft und konnte mit dem Verkaufserlös die Schulgebühren für meine Kinder bezahlen“, erzählt sie.

Für Jane Awate und viele weitere geflüchtete Frauen in der Region West Nile bildet der sichere Zugang zu Land damit den Grundstein für eine bessere Zukunft.

Die GIZ arbeitet weltweit – für dieses Vorhaben hier: Passende Expertise der GIZ: Relevante nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs):
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