Spezial

Biodiversitätskonferenz COP15 der UN

Vom 7. bis 19. Dezember 2022 fand im kanadischen Montreal die 15. UN-Biodiversitätskonferenz statt. Anlässlich der COP15 widmen wir uns verschiedenen Aspekten des internationalen Naturschutzes.

Nahaufnahme eines Blatts

Der Artenschwund schreitet voran. Nach Angaben des Weltbiodiversitätsrats ist jede achte Art vom Aussterben bedroht. Wenn der Verlust so rasant weitergeht, können 80 Prozent der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nicht erreicht werden. Das hätte schwerwiegende, globale Folgen – nicht nur für die Natur, sondern auch sozial.

Um dies abzuwenden, trifft sich die Weltgemeinschaft bei der Weltbiodiversitätskonferenz in Montreal. Hier soll ein neues Rahmenwerk verabschiedet werden, ein „Global Biodiversity Framework“ mit konkreten Zielen zum Naturerhalt, das bis 2030 gültig sein soll. Zu den wichtigsten Anliegen zählt der Vorschlag, bis zum Ende des Jahrzehnts 30 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz zu stellen. Dieses Ziel wird auch „30x30“ genannt.

Ob sich die Vertragsstaaten dazu entschließen können, ist unklar. Sicher ist, dass ein Großteil der überlebenswichtigen Biodiversität in Entwicklungsländern vorkommt. Bei ihrem Schutz werden diese Länder Unterstützung benötigen. Deshalb wird der internationalen Zusammenarbeit beim Arten- und Biodiversitätsschutz künftig wahrscheinlich eine noch größere Bedeutung zukommen als bisher.

50 %

aller natürlichen Ökosysteme weltweit sind bereits zerstört.

„Wir wissen, dass Biodiversität auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein enorm wertvolles globales Gut ist. […] Schätzungen zufolge kostet uns die Untätigkeit in Bezug auf die biologische Vielfalt bis 2050 mindestens 14 Billionen US-Dollar oder sieben Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts.“

Elizabeth Maruma Mrema

Rethinking Plastics – weltweit gemeinsam gegen Einwegplastik

Ein Mann schleppt einen Sack auf seinem Rücken die Chinesische Mauer hoch
„Guardians of the Great Wall“ lautet der Titel dieser eindrücklichen Momentaufnahme. Sie ist das Gewinnermotiv eines chinesischen Fotowettbewerbs 2020. Ausgeschrieben wurde er im Kontext des länderübergreifenden Projekts Rethinking Plastics: Meeresmüll durch Kreislaufwirtschaft verringern. Nicht auf dem Bild zu sehen: Die chinesische Mauer endet tatsächlich im Meer.
Ein Mann sammelt Müll am Strand
In Indonesien engagieren sich für dieses Projekt sogenannte EcoRanger. Um gegen Meeresmüll vorzugehen, ermutigen sie lokale Gemeinden, Fischer*innen und Tourist*innen, sich beim Abfallmanagement zu beteiligen. Ein Schwerpunkt ist der Umstieg auf wiederverwendbare Tüten, Strohhalme, Besteck und Essensverpackungen auf Märkten.
Verpackungen aus pflanzlichem Material
Auch in Thailand unterstützt das Projekt die Entwicklung von alternativen Verpackungen, zum Beispiel für Essenslieferungen, um Einwegplastik zu verringern.
Plastikbecher verschmutzen einen Strand
Am Strand der thailändischen Insel Koh Phi Phi arbeitet die GIZ mit lokalen Gemeinden und dem Tourismussektor zusammen, um Plastikmüll im Meer zu vermeiden und die Biodiversität zu erhalten.
Schiffsabfall bestehend aus alten Seilen und Netzen verschmutzt einen Strand
Durch die Entwicklung einer Online-Plattform für ein besseres Schiffsabfall-Management sollen hier zudem illegale Müllabladungen im Meer verhindert und das Recycling gefördert werden.
Eine Gruppe von Menschen sammelt Müll an einem Strand
Ähnliche Ziele verfolgt auch das Projekt „CaribeCircular - Vermeidung von Plastikmüll in Mittelamerika und der Karibik“ In der Dominikanischen Republik hat das Projekt im Rahmen des Welt-Recycling-Tages im Mai 2021 eine Clean-Up Aktion durchgeführt.
Ein Mann kippt gesammelten Müll in einen Müllsack
Die Initiative fördert das Bewusstsein der Menschen, die Menge an Einwegkunststoffen zu hinterfragen, und für deren Vermeidung und Minderung einzustehen.
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Passende Expertise der GIZ: Relevante nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs):
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