Porträt einer Frau mit Brille, grünem Kleid, Halskette und Ansteckmikrofon vor hellgrünem Hintergrund.
Interview

Politik auf der Basis von Fakten gestalten

Dr. Janet Edeme leitet die Abteilung für Ländliche Entwicklung und ist kommissarische Leiterin der Abteilung für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit der Kommission der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Im Gespräch erklärt sie, warum das Exzellenznetzwerk für Land Governance in Afrika (NELGA) bedeutend für den Kontinent ist. Die GIZ unterstützt das Netzwerk.

Warum ist NELGA so wichtig für die Agenda der Afrikanischen Union (AU)?

Das Exzellenznetzwerk hilft entscheidend dabei, die Vision der AU für eine wirkungsvolle Landverwaltung und -bewirtschaftung in die Praxis umzusetzen. Es unterstützt die Umsetzung der AU-Erklärung zu Landfragen und Herausforderungen in Afrika. Sie fordert gerechten Zugang, sichere Besitzverhältnisse und eine nachhaltige Nutzung von Land.

Mit passgenauen Studien- und Trainingsprogrammen trägt NELGA dazu bei, soziale und wirtschaftliche Entwicklung inklusiver zu gestalten – ein Kernanliegen der Agenda 2063 der Afrikanischen Union. Über Stipendienprogramme werden junge Fachkräfte ausgebildet, die zentrale Herausforderungen angehen: unsichere Landrechte, Missmanagement von Ressourcen und Benachteiligungen von Frauen beim Landzugang.

Wie bringt NELGA die Curricula in den Mitgliedstaaten voran?

NELGA treibt die Modernisierung und Harmonisierung der Studiengänge zur Landverwaltung an afrikanischen Hochschulen voran. Grundlage dafür sind die Leitlinien des Afrikanischen Zentrums für Landpolitik zur Entwicklung von Curricula. So wird sichergestellt, dass die akademische Ausbildung eng mit den strategischen Zielen der AU verknüpft ist. Das Ergebnis: ein gemeinsames Verständnis zentraler Prinzipien und eine größere Kohärenz bei der Umsetzung von Politik auf dem gesamten Kontinent.

Schon jetzt zeigt sich der Einfluss des Netzwerks: Immer mehr Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Fachkräfte arbeiten an Reformen der Landverwaltung mit – ganz im Sinne des AU-Ziels, Kompetenzen zu stärken und Institutionen zu festigen.

Wie stellt NELGA sicher, dass Forschung auch in der Politik ankommt?

Eine der großen Stärken von NELGA ist die enge Verbindung von Wissenschaft und Politik; Entscheidungen in den Mitgliedstaaten der AU sollen auf glaubwürdigen, situationsbezogenen Daten beruhen. Über sein Netzwerk aus Universitäten und Forschungseinrichtungen liefert NELGA Analysen, bereichert politische Debatten und begleitet die Entwicklung nationaler Landstrategien.

Auf kontinentaler Ebene schaffen Veranstaltungen wie die von der AU mitorganisierte „Conference on Land Policy in Africa“ Raum für Austausch: Wissenschaftler*innen und politische Entscheidungsträger*innen diskutieren Lösungen und entwickeln gemeinsame Ansätze. So wird evidenzbasierte Politik nicht nur gefordert, sondern auch praktisch umgesetzt – ganz im Sinne der Afrikanischen Union.

„NELGA leistet einen Beitrag dazu, die Grundlagen inklusiver sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung in Afrika zu schaffen.“

Dr. Janet Edeme
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