Überblick

Weltklimakonferenz 2024: Die COP29 in Baku im Überblick

Aserbaidschan ist Gastgeber der UN-Klimakonferenz. akzente beantwortet die wichtigsten Fragen zur COP29.

Das Bild zeigt ein großes "COP29"-Schild, dessen Buchstaben mit grünen Pflanzen gefüllt sind, vor einem modernen Glasgebäude.

Wo und wann findet die Weltklimakonferenz 2024 statt?

Die nächste Weltklimakonferenz findet vom 11. bis 22. November in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, statt. Wie schon mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) im Jahr zuvor, ist mit Aserbaidschan ein autoritärer und erdölproduzierender Staat Gastgeber der diesjährigen UN-Klimakonferenz. Allerdings verfügt das Land im Kaukasus nicht nur über deutlich weniger Finanzmittel, sondern auch über weniger internationale Konferenzerfahrung als die VAE. Deshalb sorgte der Standort für das Treffen bereits im Vorfeld für Kritik. Diese wird noch durch die Tatsache verstärkt, dass während der Konferenz Schulen geschlossen sein werden und die Innenstadt Bakus abgesperrt sein wird. Mit Transparenz und kritischer Begleitung, wie sie bei Klimakonferenzen eigentlich erwünscht sind, ist hier nicht zu rechnen. Alle Faktoren zusammengenommen dämpfen die Erwartungen an die Ergebnisse der 29. „Conference of the Parties“ (COP29). In Deutschland erhofft man sich dann wieder mehr Impulse von der COP30, die symbolträchtig am Rande des Amazonas im brasilianischen Belém stattfinden wird.

Warum wurde Aserbaidschan für die COP29 als Land ausgewählt?

Der Ort der Klimagipfel rotiert zwischen fünf Ländergruppen in den Vereinten Nationen: Afrika, Asien-Pazifik, Lateinamerika-Karibik, Westeuropa-Nordamerika-Australien und Osteuropa. Dieses Mal war Osteuropa an der Reihe. Bulgarien hatte auch Interesse am Gastgeberstatus für die COP29 gezeigt. Das hatte Russland abgelehnt, weil Bulgarien der Europäischen Union angehört. So blieb als Konsens nur Aserbaidschan.

2,8° Celsius

wird voraussichtlich die Erderwärmung Ende des Jahrhunderts bei gleichbleibendem Tempo der Aktivitäten betragen

Warum ist von einer „Finanz“-COP die Rede?

Es wird in Baku stark um das Thema Klimafinanzierung gehen. Bisher galt die Abmachung, dass die reicheren Staaten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Entwicklungsländer bereitstellen. Dieses Ziel wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal erreicht. Allerdings läuft die Verabredung 2025 aus. Deshalb wird in Baku auch über ein neues Finanzziel verhandelt, ein sogenanntes New Collective Quantified Goal (NCQG), das nach 2025 gelten soll. Die Diskussion um das NCQG wird einen wichtigen Teil der Verhandlungen in Aserbaidschan ausmachen.

Sind Impulse des Gastgeberlandes zu erwarten?

Aserbaidschan hat eine Reihe von Initiativen angekündigt, zu denen auch ein Fonds gehört, in den hauptsächlich erdölproduzierende Länder einzahlen sollen. Aus ihm sollen jene Entwicklungsländer Gelder erhalten, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Wie der Fonds genau funktionieren soll, wie er sich gegenüber schon existierenden abgrenzt und ob er viele Unterstützer finden wird, ist noch unklar. Ob andere Initiativen, etwa zu Landwirtschaft und grüner Energie, politisch Früchte tragen werden, muss sich ebenfalls erst zeigen und hängt nicht zuletzt von den Ländern und (UN-)Organisationen ab, die diese Initiativen unterstützen.

Welche Ergebnisse brachte die COP28 in Dubai hervor?

Von der COP28 in Dubai hatten sich Expert*innen vorher nicht viel erwartet. Die Kritik an dem Gastgeberland als Ölstaat war groß. Tatsächlich wurde jedoch einiges erreicht: Nicht nur wurde das 1,5-Grad-Ziel bestätigt, sondern auch zum ersten Mal das Ende von fossilen Energien in Aussicht gestellt. „Transitioning away from fossil fuels“ hieß die Formulierung im Abschlussdokument der COP28, die allgemein als Anfang vom Ende aller fossilen Brennstoffe interpretiert wird. Zudem beschlossen die COP-Vertreter*innen, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Der Fonds „Loss and Damage“ wurde durch diverse Finanzzusagen in Dubai, unter anderem aus Deutschland, arbeitsfähig gemacht. Er soll Entwicklungsländer im Schadensfall finanziell unterstützen, etwa bei großen Dürren oder Überflutungen.

Die GIZ arbeitet weltweit – für dieses Vorhaben hier: Passende Expertise der GIZ: Relevante nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs):
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