18.10.2017

Interviewangebot zur Weltklimakonferenz in Bonn

Fidschi hat die Präsidentschaft der Klimakonferenz (6.-17. November 2017) – Experten der GIZ beraten das Land zur Anpassung an den Klimawandel.

Eschborn, 18. Oktober 2017. Für die Inselstaaten im Pazifik sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits Realität: steigende Meeresspiegel und die Zunahme von tropischen Wirbelstürmen, lange Dürreperioden und Überschwemmungen machen den mehr als 11 Millionen Einwohnern der Region zu schaffen. Auf Fidschi etwa dringt das Wasser aufgrund des steigenden Meeresspiegels mancherorts schon jetzt in die Häuser. Im Auftrag der Bundesregierung und der Europäischen Union (EU) arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit 15 Regierungen der pazifischen Gemeinschaft daran, die Menschen besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und sich im Alltag an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.

Fidschi, Gastgeber der diesjährigen Weltklimakonferenz in Bonn, ist besonders vom steigenden Meeresspiegel betroffen. Eine der Inseln, Ono, hat dadurch bereits mehr als 15 Meter an Land verloren. „In der Gemeinde Narikoso stehen die Menschen in ihren Wohnzimmern zum Teil bis zu den Knöcheln im Wasser, wenn sie morgens aufstehen“, weiß Wulf Killmann, GIZ-Programmleiter in Fidschi. Frühere Versuche der Gemeinde, das Meer mit einer Schutzmauer abzuhalten oder eigenständig umzuziehen, sind gescheitert. Mit Unterstützung der GIZ plant die fidschianische Regierung daher in einem Pilotprojekt die Umsiedlung des Dorfes unter Einbeziehung aller Beteiligten. Sowohl für Fidschi als auch die anderen pazifischen Inseln ist es damit ein Vorbild. Gleichzeitig unterstützt die GIZ dabei, einen nationalen Umsiedlungsplan zu entwickelt, der als Vorlage für weitere Umsiedlungen in den pazifischen Inselstaaten genutzt werden kann und den Fidschi bei der Klimakonferenz in Bonn offiziell vorstellen wird. Schon heute schätzt man, dass über 100 Gemeinden allein auf Fidschi wegen des steigenden Meeresspiegels umziehen müssen.

Zusätzlich unterstützt die GIZ Gemeinden auf Fidschi und anderen Pazifikinseln dabei, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. „Dazu gehört beispielsweise der Anbau von klima-angepasstem Gemüse und die Nutzung neuer Anbau- und Bewässerungstechniken auf den Feldern“, erklärt Killmann. „Auf diese Weise können die Bewohner ihre Ernährung auch in Zukunft sichern.“

Um den Klimawandel zu verstehen und sich an seine Folgen anzupassen, muss die Bevölkerung der Pazifischen Inseln gut informiert sein. Die GIZ hat daher die Bildungsministerien in Fidschi, Vanuatu, Kiribati, Samoa und Tonga dabei unterstützt, dass sich Kinder schon in der Schule mit diesem Thema beschäftigen. Sie lernen beispielsweise, wie wichtig der Schutz von Mangroven für den Erhalt der Küsten ist und dass der sparsame Umgang mit Energie und anderen Ressourcen dem Klima nützt. Dafür wurden kindgerechte Lehrmaterialien erstellt und Lehrer fortgebildet, die bereits 300.000 Kinder und Jugendliche an über 1.800 Schulen zum Klimawandel unterrichten.  

Unser Experte Wulf Killmann steht Ihnen gerne für ein Interview zur Verfügung.

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Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.