Ausgangssituation
Für die kleinen Insel- und Küstenstaaten der Karibik sind der Schutz der natürlichen Ressourcen und die Anpassung ihrer Volkswirtschaften an die Folgen des Klimawandels unverzichtbar für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung. Häufigkeit und Intensität von klimatischen Extremereignissen nehmen zu.
Die land- und forstwirtschaftlichen Nutzungssysteme in der Region leiden bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels. Darüber hinaus verstärkt die kaum standortgerechte land- und forstwirtschaftliche Nutzung die Folgen des Klimawandels und gefährdet damit das ökologische Gleichgewicht und das ökonomische Potenzial der Region.
Als Folge verschlechtern sich, insbesondere in den ländlichen Gebieten, die Einkommensmöglichkeiten der meist armen Bevölkerung. Das wirtschaftliche Wachstum der gesamten Region wird beeinträchtigt.
Ziel
Die Anpassung der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung an die Folgen des Klimawandels ist in acht Mitgliedsstaaten der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) verbessert.
Karibik. Überlaufendes Roseau Reservoir auf St. Lucia. © GIZ
Vorgehensweise
Klimawandel ist ein dynamischer, komplexer Prozess. Seine Folgen stellen sich abrupt und sprunghaft ein. Erfolgversprechende Anpassungsmaßnahmen müssen deshalb flexibel und resilient (widerstandsfähig) sein.
Das Vorhaben ist in acht der fünfzehn CARICOM-Mitgliedsstaaten tätig. Zielgruppen sind die örtlichen Gemeinden und die unterschiedlichen Organisationen der Zivilgesellschaft, wie Landwirte, Fischer, Beschäftigte der Tourismusbranche sowie kleine und mittlere Unternehmer.
Politischer Träger des Vorhabens ist das CARICOM-Sekretariat mit seinen Ministerräten für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Klimawandel. Die Förderung umfasst Beratung, Fortbildung, Sachgüterbeschaffungen sowie Finanzierungs- und Förderverträge, örtliche Zuschüsse und die Einrichtung von Dialogplattformen, um Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels umzusetzen.
Das Vorhaben erhielt 2013 eine außerplanmäßige umfangreiche Anschubfinanzierung. Sie wurde vorrangig zur Vorbereitung von Infrastrukturmaßnahmen eingesetzt: zur Anpassung der Trinkwasserversorgung an die Folgen des Klimawandels und zur Abwasserentsorgung in Küstenzonen zum Schutz vorgelagerter mariner Schutzgebiete. Die Finanzierungs- und Förderverträge für die Umsetzung wurden durch eine Durchführbarkeitsstudie zum nachhaltigen Sedimentmanagement von Trinkwasserspeichern ergänzt. Sie lotet verbesserte Maßnahmen zur Erhaltung von Speicherraum in Anpassung an die Folgen des Klimawandels aus (Erhöhung der Niederschlagsvariabilität).
Der Verbesserung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur folgt 2014 eine systematische Auf- und Vorbereitung von Maßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
In erfolgreicher Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern in drei der acht Mitgliedsstaaten konnten 2013 innerhalb kurzer Zeit mehrere unmittelbar finanzierbare Infrastrukturprojekte ermittelt werden. Insgesamt fünf Finanzierungs- und Förderverträge wurden dafür abgeschlossen. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Verbesserung der Trinkwasserversorgung und umweltschonende Sanitärlösungen.
Zusätzlich zur Erhöhung der Klimaresilienz durch die verbesserte Wasserversorgung (Erhöhung der Wasserretention) stellen die eingeleiteten Maßnahmen zur Abwasserentsorgung in Küstenzonen die notwendige Verbindung zum Schutz küstennaher mariner Schutzgebiete und Korallenriffe her.