2012.2481.5

Bankenförderung und Finanzsystementwicklung

Bankenförderung und Finanzsystementwicklung
Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Myanmar
Dauer
Partner
Ministry of Planning and Finance
© GIZ

Ausgangssituation

Seit Beginn der Öffnung Myanmars 2011 leitete die Regierung verschiedene Reformschritte in der Wirtschaftspolitik ein, um einen marktwirtschaftlichen Strukturwandel zu vollziehen. Die im März 2016 vereidigte Regierung mit Aung San Suu Kyi als Außenministerin und Präsident Htin Kyaw führt den intensiven Wandel fort. Ein stabiler, inklusiver Finanzsektor ist Voraussetzung für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung. Der Finanzsektor in Myanmar ist, verglichen mit internationalen Standards, unterentwickelt. So besaß beispielsweise 2014 nur ein Viertel der Einwohner ein Bankkonto. Im regionalen Ländervergleich hat Myanmar den geringsten Zugang zu formalen Finanzdienstleistungen. Die restriktive und lückenhafte Gesetzgebung sowie der Fachkräftemangel im Finanzsektor sind unter anderem Gründe für die geringe Kreditvergabe. Der begrenzte Zugang zu bedarfsorientierten Finanzdienstleistungen hemmt die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Sie haben weder das Wissen noch die Erfahrung, um einen Bankkredit zu beantragen. Ausreichenden Zugang zu bezahlbaren alternativen Finanzierungsmöglichkeiten haben sie ebenfalls nicht.

Ziele

Kleine und mittlere Unternehmen haben in vollem Maße Zugang zu Bankdienstleistungen. Der Finanzsektor ist für sie transparent und inklusiv.

Vorgehensweise

Das Programm unterstützt Finanzinstitute auf verschiedenen Ebenen. So wird beispielsweise die Zentralbank darin beraten, förderliche regulative und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen für den Finanzsektor zu schaffen. Weitere Schwerpunkte sind:

  • Unterstützung von Banken bei der jährlichen Berichtserstattung nach internationalen Rechnungslegungsstandards und Offenlegungspflichten (IFRS)
  • Förderung von institutionalisierten Trainingsangeboten im Bankensektor, vor allem mit der Yangon University of Economics (YUE)
  • Zusammenarbeit mit ausgewählten Banken, um ein bedarfsgerechtes Finanzproduktportfolio für KMU zu entwickeln

Wirkungen

Das Vorhaben hat bei der Novellierung des neuen Bankengesetzes, das Anfang 2016 vom Parlament verabschiedet wurde, beraten. Das Gesetz schafft die Grundlage für eine sukzessive Liberalisierung des Bankensektors. Ziele sind, mehr Transparenz zu schaffen sowie kleinen und mittleren Unternehmen bedarfsorientierte Finanzdienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Die Partnerbanken des Programms konnten ihr Gesamtvolumen der Kreditportfolien für kleine und mittlere Unternehmen insgesamt verzwölffachen. Die Qualitätskriterien für Kredite wurden dabei eingehalten. Insgesamt haben mehr als 15.750 KMU Zugang zu Krediten erhalten. Nahezu die Hälfte der Unternehmen ist in ländlichen Regionen angesiedelt.

Das Programm arbeitete mit Partnerinstitutionen, wie dem Bankenverband von Myanmar und der Yangoner Wirtschaftsuniversität, eng zusammen. Dabei entstand ein umfangreiches Schulungsangebot zur Personalentwicklung. Bis Ende 2016 haben Fach-und Führungskräfte des Bankensektors mit mehr als 13.750 Teilnehmertagen an Schulungen zur KMU-Finanzierung mit Geschäftsbanken teilgenommen.

Der Bankenverband bietet regelmäßig einen Zertifizierungskurs zur Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen an. Einige Finanzinstitute haben eigene Projektvorschläge eingereicht, um vom Programm Unterstützung zu erhalten. Die Kosten werden dabei überwiegend von den jeweiligen Partnerinstitutionen selbst getragen. Ihre Erfahrungen und das neu gewonnene Know-how stellen sie dem gesamten Finanzsektor zur Verfügung.

Die Yangoner Wirtschaftsuniversität überarbeitete 2015 ihren Studiengang „Executive Master in Banking and Finance“. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Programm wurden didaktische Schulungen für mehr als 30 Dozenten angeboten.

© GIZ

Mit Unterstützung des Vorhabens wurde ein Komitee gegründet. Mitglieder sind die Zentralbank von Myanmar, der Rechnungshof, der Rechnungslegungsregulator sowie die Verbände der Wirtschaftsprüfer und der Banken. Ziel ist es, zu Vereinbarungen zu kommen, die die internationalen Berichtsstandards in den nationalen Kontext umsetzen. Das Komitee wurde zudem dabei unterstützt, einen Strategie- und Aktionsplan zu entwickeln. Dieser Plan wurde 2015 als Regierungsdokument ratifiziert und wird seitdem umgesetzt.

Diversity in Teams. A Success Factor Not Only For Banks (GIZ 2016)
pdf
12,08 MB
Myanmar’s Financial Sector. A Challenging Environment for Banks (3rd Edition, 2016, GIZ)
pdf
2,09 MB
Performance Management. A Handbook for Developing and Implementing Effective Performance Management Systems in Myanmar Banks. (GIZ 2014)
pdf
2,35 MB
Collection of Papers on Myanmar’s Financial Sector (GIZ and Thura Swiss 2016)
pdf
3,18 MB
Financial Reporting – Country Strategy and Action Plan (GIZ 2016)
pdf
6,36 MB
Myanmar’s Financial Sector. A Challenging Environment for Banks (GIZ 2015)
pdf
3,78 MB
Introduction to Trade Finance. Handbook for the banks in Myanmar (GIZ, in cooperation with Deutsche Bank. 2015)
pdf
3,22 MB
FACTSHEET - Financial Sector Development in Myanmar (GIZ 2017)
pdf
404,54 KB
FACTSHEET - Financial Sector Development in Myanmar (GIZ 2017)
pdf
309,5 KB
FACTSHEET - Parliament and the Central Bank (GIZ 2016)
pdf
366,61 KB
FACTSHEET - Financial Reporting in the Banking Sector (GIZ 2016)
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433,63 KB
FACTSHEET - Human Resource Development in the Banking Sector (GIZ 2016)
pdf
511,25 KB
FACTSHEET - Promotion of SME Finance in Partner Banks (GIZ 2016)
pdf
464,92 KB
FACTSHEET - Training Bankers: a shared effort of GIZ and Deutsche Bank for Capacity Development (GIZ 2016)
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363,26 KB
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