Die Wirtschafts-,Finanz- und Währungskrise, welche seit 2018 den Libanon belastet, hat zu starken Veränderungen in der Kaufkraft der Bevölkerung geführt. Infolgedessen hat die Verwendung des US-Dollar als alltägliches Zahlungsmittel deutlich zugenommen. Viele Unternehmen sind nicht in der Lage, attraktive Gehälter in US-Dollar zu bezahlen, wodurch entweder Stellen abgebaut werden oder Angestellte ihre Jobs kündigen, um in anderen Wirtschaftszweigen aktiv zu werden. Dies erzeugt eine große Anzahl leerstehender Stellen bei gleichzeitiger großer Anzahl von Arbeitssuchenden. Angebote der Aus- und Weiterbildung sowie der Jobvermittlung werden entweder nicht genutzt oder sind unzureichend, um die TeilnehmerInnen am Arbeitsmarkt angemessen zu unterstützen.
Die Kernproblematik besteht darin, dass keine systematische Erfassung von Arbeitsmarktdaten stattfindet, die Anbieter von Dienstleistungen der Beschäftigungsförderung ihre Angebote nicht auf Basis solcher Daten kontinuierlich weiterentwickeln, Arbeitssuchende ihre Karrierentscheidungen nicht auf Basis belastbarer Daten treffen, Arbeitgeber sich weitestgehend auf private Netzwerke für die Rekrutierung von Personal verlassen und selten auf professionelle Beratung bei der Erstellung von Aufgabenprofilen zurückgreifen. Junge Menschen entwickeln unrealistische Erwartungen bez. des Arbeitsmarktes, wählen Ausbildungsgänge, die nicht ihren Stärken und Interessen entsprechen, oder kommen in Jobs mit unklaren Profilen oder unattraktiven Arbeitsbedingungen. Besonders betroffen sind junge Menschen, Frauen und Menschen mit Behinderung:
Die Beschäftigungssituation junger libanesischer Erwachsener, Frauen und Menschen mit Behinderung hat sich in ausgewählten Pilotregionen verbessert.
Das Vorhaben konzentriert sich auf die Unterstützung von Dienstleistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Beirut und Mount Lebanon und wird in drei Outputs umgesetzt. Output 1 „Identifizierung von Beschäftigungspotenzialen" und Output 2 „Förderung von Beschäftigungsfähigkeit" leisten einen Beitrag zur Schaffung eines verbesserten Zugangs zu Angeboten der Aus- und Fortbildung sowie der Karriereberatung und Job-Vermittlung von vulnerablen Bevölkerungsgruppen, insbesondere Jugendlichen, Frauen und Menschen mit Behinderungen. Output 3 „Unterstützung von Kleinst-, kleine und mittelständischen Unternehmen (KKMU)" trägt zur Ausweitung von Fachberatungsangeboten zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KKMU bei.