Ausgangssituation
Die Ökosysteme im Kerngebiet des mesoamerikanischen Biokorridors zwischen Honduras und Nicaragua gehören zu den Gebieten mit der weltweit größten biologischen Vielfalt. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen und sind grenzübergreifender Lebensraum der indigenen Völker der Garífuna, Pech, Tawahka, Miskitu und Mayangna. Diese Funktionen werden durch fortschreitende Entwaldung immer mehr eingeschränkt. Ursachen dafür sind unkontrollierter Holzeinschlag, Waldbrände und Abholzungen für eine extensive Land- und Viehwirtschaft. Korruption, politische Einflussnahme durch partikulare Holz- und Landwirtschaftsinteressen. Unklare Verhältnisse beim Landeigentum sowie der starke Einfluss der Drogenkriminalität verschärfen die Situation und tragen dazu bei, dass die Waldflächen und damit die Biodiversität weiter zurückgehen. Reduzierung und Degradierung der natürlichen Ressourcen beeinträchtigen die Lebens- und Wirtschaftsgrundlage der ländlichen, vor allem der indigenen Bevölkerung für die Subsistenzwirtschaft, aber auch für eine marktorientierte Produktion.
Ziel
Lokale Akteure im Kerngebiet des mesoamerikanischen Biokorridors haben, mit maßgeblicher Beteiligung von Frauen, das Management ihrer Territorien verbessert.
Vorgehensweise
Der Grundstein für die partizipative Planung und Umsetzung des Vorhabens wurde 2013/14 mit einem ausführlichen Konsultationsprozess in 20 territorialen Versammlungen indigener Gemeinschaften gelegt. Das Projektgebiet umfasst etwa 35.000 Quadratkilometer, die größte zusammenhängende Fläche geschützten tropischen Regenwalds in Zentralamerika.
Das Vorhaben berät in drei Kernprozessen:
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Schutz durch Nutzung: Förderung wirtschaftlicher Alternativen in den Schutzgebieten
Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen werden dabei unterstützt, Projekte zu planen und durchzuführen, um Kenntnisse und Fähigkeiten für umweltfreundliches Wirtschaften zu fördern, zum Beispiel nachhaltige Kakaoproduktion, Gewinnung von Styraxharz und integrierte Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen. -
Entwicklung von Ressourcen und Kompetenzen der indigenen Völker und ihrer Organisationen
Neben der Verbesserung des Projektmanagements sollen indigene Organisationen und ihre Strukturen vor allem gestärkt werden, um die Interessen ihrer Mitglieder effizient wahrnehmen zu können. -
Förderung und Schaffung lokaler und binationaler Abstimmungs- und Koordinationsmechanismen
Das Vorhaben unterstützt nationale und binationale Abstimmungsprozesse zwischen Vertretern öffentlicher Institutionen sowie lokaler und indigener Organisationen für besser koordinierte Aktionen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Waldökosystemen.
Das Vorhaben setzt im Auftrag der Europäischen Union außerdem ein Projekt zur Förderung der Wertschöpfungskette Holz/Möbel in Nicaragua um. Dazu werden Weiterbildungsangebote für Personal und Führungskräfte in Klein- und Mittelbetrieben der Holz- und Möbelindustrie entwickelt sowie Kooperation und Koordination zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette gestärkt.