Ausgangssituation
Lateinamerika ist ein für den Klimaschutz bedeutender Kontinent und eine der biodiversitäts-reichsten Regionen der Erde. Der größte Anteil der Emissionen in Lateinamerika wird durch Entwaldung und Veränderungen der Landnutzung verursacht. Auf der anderen Seite wird bis zum Jahr 2030 ein Zuwachs von 183 Millionen neuen Fahrzeugen und bis 2040 eine Steigerung der Stromproduktion um 91% prognostiziert. Weiterhin sind die Länder Lateinamerikas in erheblichem Maße durch die Folgen des Klimawandels gefordert, wie die Zunahme schwerer Wirbelstürme, aber auch von Dürren und Überschwemmungen zeigen. Die aktuelle Herausforderung für die Länder besteht darin, bereits eingereichte Klimaziele umzusetzen und darüber hinaus in den nächsten Jahren das Ambitionsniveau ihrer national festgelegten Beiträge stetig zu erhöhen. Deshalb müssen die nationalen staatlichen und nicht-staatlichen Akteure Kompetenzen aufbauen, die es ihnen erlauben, Klima-, Umwelt- und Entwicklungsziele in entsprechenden Strategien zu verknüpfen, diese in Investitionsprogramme zu übersetzen und koordiniert umzusetzen. Dies ist nicht nur eine Herausforderung für die zuständigen Fachministerien sondern auch für Finanz- und Planungsministerien, regionale und lokale Verwaltungen sowie privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure. Das Kernproblem besteht darin, dass die Leistungsfähigkeit der zuständigen Stellen in den Ländern Lateinamerikas für die Umsetzung der NDC noch nicht ausreichend ist.
Das Modulziel lautet: Die Leistungsfähigkeit der zuständigen Stellen in den Ländern Lateinamerikas für die Umsetzung der NDC ist verbessert.
Vorgehensweise
Es handelt sich um ein regionales Neuvorhaben. Es verknüpft die von den Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit initiierte Partnerschaft für national festgelegte Ziele (NDC) mit dem Programm EUROCLIMA Plus der Europäischen Union. Ein Großteil der Mittel werden über eine Kofinanzierung aus dem Programm EUROCLIMA Plus bereitgestellt. In den kommenden Jahren werden Aufstockungen aus weiteren Tranchen des EUROCLIMA Plus Programmes erwartet.
Das Vorhaben wird in drei Handlungsfeldern tätig: 1) Methoden der regionalen Zusammenarbeit, 2) Forst, Biodiversität und Ökosysteme sowie (3) ressourceneffiziente Stadtentwicklung und urbane Mobilität. Ziel des Handlungsfelds Methoden der regionalen Zusammenarbeit ist, dass Inhalte der Kompetenzentwicklung in Methoden der regionalen Zusammenarbeit (Knowledge Sharing, Netzwerke, Dreieckskooperation) auf Personen-, Organisations- und Gesellschaftsebene genutzt werden. Das Handlungsfeld Forst, Biodiversität und Ökosysteme ist darauf ausgerichtet, die strategische Relevanz der Beratung zu Klimaschutzaktivitäten im Bereich Forst, Biodiversität und Ökosysteme zu verbessern. Das Handlungsfeld Ressourceneffiziente Stadtentwicklung und urbane Mobilität zielt darauf ab, dass Stadtverkehrspolitiken und –förderprogramme sowie integrierte multimodale und partizipative Planungen auf nationaler und lokaler Ebene den Übergang lateinamerikanischer Städte zu nachhaltiger, klimafreundlicher städtischer Mobilität beschleunigen.