Emerging Market Sustainablity Dialogues (EMSD)
Ausgangssituation
Die Weltgemeinschaft steht vor zahlreichen Nachhaltigkeitsherausforderungen insbesondere bei der Transformation globaler Wirtschafts-, Produktions- und Finanzprozesse. Die Herausforderungen werden zunehmend auf internationaler Ebene im Rahmen der Gestaltung globaler Agenden diskutiert. Dabei werden Lösungsvorschläge von vielen unterschiedlichen Akteuren, einschließlich Unternehmen, Finanzmarktinstitutionen und Think Tanks, in unterschiedlichsten Konstellationen und Gremien erarbeitet.
Aufgrund der wachsenden ökonomischen und politischen Bedeutung von Schwellenländern, in denen zudem 80 Prozent der Weltbevölkerung leben, haben diese Länder bei der Erarbeitung und Umsetzung von Lösungsvorschlägen eine zentrale Rolle. Mit den Dialogformaten der Emerging Market Sustainability Dialogues (EMSD) entwickeln Akteure aus Schwellenländern gemeinsam Ansätze, Positionen und Instrumente für spezifische Nachhaltigkeitsherausforderungen: für die Wirtschaftspolitik (Economic Policy Forum, EPF), die Finanzwirtschaft (Emerging Markets Dialogue on Finance, EMDF) und unternehmerisches Handeln (Emerging Market Multinationals Network for Sustainability, EMM).
Ziel
Die von den beteiligten Schwellenländern erarbeiteten Vorschläge zu globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen für Wirtschaftspolitik, Finanzwirtschaft und unternehmerisches Handeln werden von zentralen Akteuren (inter-)nationaler Politikprozesse aufgegriffen. Dazu gehören beispielsweise Entscheidungsträger der G20 und deren Engagement Groups T20 (Wissenschaft), B20 (Wirtschaft), W20 (Frauen), der BRICS-Staaten und Folgeprozesse der UN-Klimakonferenz von Paris 2015 (UNFCCC-COP 21).
Vorgehensweise
Das Vorhaben arbeitet in drei Handlungsfeldern länder- und politikfeldübergreifend sowie mit Vertretern aller relevanten Interessengruppen:
1. Partnerschaften und Wissensaustausch, insbesondere zwischen Schwellenländern, werden gestärkt. Über eine Steuerungsstruktur bringen EMSD-Partner Themen und Kooperationsprojekte ein. Projektvorschläge werden durch einen Challenge Fund gefördert. Eigenbeteiligungen der Partner stärken die Nachhaltigkeit des Austausches.
2. EMSD-Partner bringen Beiträge zu ausgewählten Nachhaltigkeitsthemen in internationale Gremien und Prozesse ein, beispielsweise Positionspapiere, Beschlussvorlagen oder Beiträge auf internationalen Konferenzen. Darüber hinaus werden Instrumente und Methoden entwickelt, beispielsweise zu grünen Anleihen.
3. Die Ergebnisse der Emerging Market Sustainability Dialogues werden für die Umsetzung in Folgeprozessen bedarfsgerecht aufbereitet.
Wirkungen
Vom Vorhaben und der Vorgängermaßnahme wurden Lösungsvorschläge für globale Nachhaltigkeitsherausforderungen erarbeitet und erfolgreich in (inter-)nationale Politikprozesse eingebracht, unter anderem wirtschaftspolitische Vorschläge (EPF) zu energiepolitischen Fragestellungen auf der Münchner Sicherheitskonferenz oder zu Innovationspolitik und Technologietransfer in die G20-Engagement-Group T20 (Wissenschaft).
Zum unternehmerischen Handeln (EMM) wurden Methoden und Instrumente zu Nachhaltigkeitsthemen in Sektoren wie Bergbau, Infrastruktur, Landwirtschaft und für Sozialstandards entwickelt, auf internationalen Konferenzen vorgestellt und von Unternehmen angewandt. Vorschläge zur nachhaltigen Gestaltung von Infrastruktur wurden in die G20-Engagement-Group B20 (Wirtschaft) eingebracht.
Im finanzwirtschaftlichen EMDF-Netzwerk wurde ein Instrument zur Integration von Wasserrisiken bei der Bewertung von Unternehmensanleihen entwickelt und von Banken angewandt.
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Austausches hat das Vorhaben mehr als 600.000 Euro zusätzliche Partnerbeiträge generiert. Eine Kombifinanzierung über 1,75 Millionen britische Pfund des Department for International Development (DFID) wurde akquiriert und eine strategische Allianz mit der schwedischen Bank SEB entwickelt.