Ausgangsituation
Immer mehr Menschen in Entwicklungs- und Schwellländern leisten sich Klimaanlagen und Kühlschranke und investieren vermehrt in Gebäudeisolierung, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Aufgrund wachsender Urbanisierung steigt die Nachfrage nach Kühl- und Schaumtechnologien. Dank der erfolgreichen Umsetzung des Montrealer Protokolls konnten ozonschädliche Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Chlorkohlenwasserstoff (CKW) größtenteils verboten werden. Allerdings werden seitdem als Ersatz Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs) eingesetzt, die zwar weniger ozon- dafür aber sehr klimaschädlich sind. Durch den jährlichen Verbrauch von bis zu 3,9 GT CO2 (2014) ist der Kälte- und Schaumsektor für mehr als 7% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Schätzungen zufolge verursacht der Sektor bis ins Jahre 2030 etwa 8,5 GT CO2 oder insgesamt 14% der globalen Emissionen, wenn man direkte und indirekte Emissionen miteinbezieht. In Entwicklungsländern werden zurzeit mit steigender Tendenz fast ausschließlich FKWs als Ersatzsubstanzen verwendet.
Ziel
Das allgemeine Ziel des Projekts ist, durch die Verwendung von klima- und ozon- freundlichen Technologien auf Basis natürlicher Kühlmittel die Minderungsmaßnahmen im schnell wachsenden Kälte- und Schaumsektor zu mobilisieren.
Das Projekt unterstützt Entscheidungsträger in Entwicklungsländern dabei, ihre F-Gas Emissionen einzuschätzen und potenzielle Reduzierungsmaßnahmen, die mit dem Einsatz natürlicher Kühlungsmittel erreicht werden können, zu identifizieren. Das Projekt liefert dabei einen wichtigen Beitrag für die Ausarbeitung von National Angemessenen Minderungsmaßnahmen (Engl.: Nationally Appropriate Mitigation Actions (NAMAs)). Diese sind Maßnahmen im Rahmen nationaler Regierungsinitiativen, die Reduzierungsstrategien von Treibhausgasemmissioenn (THG) im Vergleich zu business-as-usual (BAU) Emissionsszenarien aufstellen.
Vorgehensweise
NAMAs in den Sektoren Kühlung, Klimatisierung und Schaumstoffherstellung stellen kosteneffektive Maßnahmen dar und tragen substanziell zum Klimaschutz bei. Der Sektor ist überschaubar, klar abgrenzbar und verfügt bereits über erprobte technologische Alternativen. Dazu erhalten Entscheidungsträger in ausgewählten Partnerländern, wie auch in Geberländern, einen Überblick und konkrete Handlungsvorschläge über die damit realisierbaren Treibhausgas-Minderungspotenziale, sowie die mit den Alternativen verbundenen Barrieren und Kosten. Das Projekt erarbeitet praktische Leitlinien und Tools, und bietet umfangreiche Trainingsmaßnahmen in den Partnerländern. Zudem werden Inventare von FKW Emissionen im Kälte- und Schaumsektor erstellt, die als Grundlage für die Entwicklung von spezifischen NAMAs in den jeweiligen Sektoren dienen.
Wirkungen
Durch die Zusammenarbeit von staatlichen Interessenvertretern, technischen Fachleuten und der Privatwirtschaft konnten bisher folgende Wirkungen erzielt werden:
• In Thailand wurde ein THG-Inventar erstellt, sowie ein NAMA- Umsetzungsplan entwickelt, der die Herstellung und Verwendung von Kühl- und Klimageräten im privaten und kommerziellen Sektor regelt. Die Finanzierung eines NAMA Unterstützungsprojekts wurde von der NAMA Facility freigegeben.
• Kolumbien wurde bei der Vorbereitung und Einreichung eines NAMA-Unterstützungsprojektes im Kältesektor betreut. In Mexiko wurde ein F-Gas Inventar erstellt, das alle Teilsektoren einschließt. Anschließend wurde ein Aktionsplan für die Kälte- und Schaumstoff Sektoren entwickelt. Die Teilsektoren Haushaltkühlung, Supermarktkühlung und kommerzielle Kühlung wurden für die Jahre 2014-2018 ins nationale Klimaprogramm integriert (Programa Especial de Cambio Climático).
• In Mexiko wurde ein F-Gas Inventar erstellt, das alle Teilsektoren einschließt. Anschließend wurde ein Aktionsplan für die Kälte- und Schaumstoff Sektoren entwickelt. Die Teilsektoren Haushaltkühlung, , Supermarktkühlung und kommerzielle Kühlung wurden für die Jahre 2014-2018 im nationalen Klimaprogramme integriert (Programa Especial de Cambio Climático).
• Die entwickelten Methoden führten zum Anschluss an laufende BMUB – IKI Projekte im F-Gas Bereich, insbesondere der German Green Cooling Initiative durch synergetische Nutzung der Tools auf der Webseite der Green Cooling Initiative (www.green-cooling-initative.org).