2011.2234.0

Förderung der beruflichen Qualifizierung in der Landwirtschaft über NEPAD/CAADP

Auftraggeber
BMZ
Dauer
Partner
Afrikanische Union

Ausgangssituation

Für die meisten afrikanischen Länder ist die Landwirtschaft der wichtigste Sektor zur Bekämpfung von Armut und zur Ernährungssicherung der Bevölkerung. Im Comprehensive Africa Agriculture Development Programme (CAADP), einer kontinentalen Initiative der Afrikanischen Union und der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD), sind verschiedene Maßnahmen zur Produktionssteigerung zusammengefasst.

Ein wichtiger Baustein ist der Aufbau von Wertschöpfungsketten. Für das dazu notwendige Know-how fehlen bislang noch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Neben politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mangelt es vor allem an qualifiziertem Personal auf allen Ebenen, in den CAADP-Länderteams ebenso wie in Bildungs- und Landwirtschaftsministerien.

Auch die Praxis kommt zu kurz: Dokumentierte Beispiele für erfolgreiche Wertschöpfungsketten sind nicht vorhanden. Regional gibt es weder Erfahrungsaustausch noch eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren. In vielen Ländern fehlt Bauern und Unternehmern deshalb das Wissen, wie sie Investitionen sinnvoll umsetzen und die landwirtschaftliche Produktion steigern können. Die fehlenden Qualifizierungsmaßnahmen wirken sich negativ auf die Wachstumsziele des CAADP-Programms aus.

Ziel

Nachhaltige landwirtschaftliche Qualifizierung und Berufsbildung sind in den CAADP-Strukturen und -Prozessen ausgewählter Länder verankert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben will landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung systematisch in den Prozess der CAADP-Umsetzung integrieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die GIZ in fünf Handlungsfeldern aktiv:

1. Qualifizierung kontinentaler, regionaler und nationaler Akteure für die Verankerung der landwirtschaftlichen beruflichen Aus- und Weiterbildung in nationale Agrarinvestitionspläne

2. Aufarbeitung und Verbreitung erfolgreicher Methoden (best practices) bei landwirtschaftlichen Qualifizierungsmaßnahmen

3. Entwicklung von Ansätzen zur Reform der Berufsbildungssysteme im Agrarsektor

4. Beratung und Unterstützung staatlicher und privater landwirtschaftlicher Ausbildungsinstitutionen bei der Entwicklung eines nachfrageorientierten Weiterbildungsangebots

5. Entwicklung von Angeboten marktorientierter Pilot-Berufsausbildungsgänge zum Agripreneur (landwirtschaftlicher Unternehmer) für Jugendliche

Für die Durchführung der Vorhabens ist die NEPAD Planungs- und Koordinierungsagentur (NEPAD Planning and Coordination Agency, NPCA) mit Sitz in Midrand, Südafrika, zuständig.

Darüber hinaus ist das Vorhaben in sechs Pilotländern (Benin, Burkina Faso, Ghana, Kenia, Malawi, Togo) aktiv und kooperiert dort eng mit den für landwirtschaftliche Berufsbildung zuständigen Ministerien und Fortbildungsinstituten.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Innerhalb der NEPAD-Agentur, die die Koordinierung der CAADP-Umsetzung auf kontinentaler Ebene vorantreibt, hat das Thema Agrarbildungsreform durch die Beratungsinitiativen der GIZ hohe Priorität bekommen. Mit Unterstützung des Projekts wurde eine afrikaweite Strategie zur landwirtschaftlichen Bildung erarbeitet (Agricultural Education and Skills Improvement Framework, AESIF). Darüber hinaus wurde auf kontinentaler Ebene eine virtuelle Wissensmanagement-Plattform etabliert, die erfolgreiche landwirtschaftliche Berufsbildungsansätze aus ganz Afrika sammeln und relevanten Entscheidungsträgern zugänglich machen soll.

In den Pilotländern hat das Vorhaben dazu beigetragen, dass das Thema Aus- und Weiterbildung im Agrarsektor auf der nationalen Agenda steht. Innerhalb kurzer Zeit ist auf politischer Ebene ein hoher Sensibilisierungsgrad für das Thema Agrarbildung erreicht worden. Die Integration des Themas in die jeweiligen nationalen Agrarinvestitionspläne soll noch im Rahmen der Projektlaufzeit erreicht werden. Außerdem förderte das Projekt erfolgreich die Durchführung von landwirtschaftlichen Qualifizierungsmaßnahmen entlang ausgewählter Wertschöpfungsketten. So konnten z.B. in Ghana auf Basis neu entwickelter Lehrpläne bereits etwa 300 Schülerinnen und Schüler in den Wertschöpfungsketten Zitrusfrüchte und Ananas qualifiziert werden.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11330

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1740 Afrikanische Union

Nachfolger-Projekt
2016.2093.9

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
11.600.000 €

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