Im Kontext der UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC) wurde das Konzept der koh-lenstoffarmen Entwicklung geprägt, und „Low Emission Development Strategies" (LEDS) werden spätestens seit Kopenhagen 2009 als Kernstück einer kohlenstoff-armen nachhaltigen Entwicklung angesehen (sie u.a. Copenhagen-Accord). Dane-ben wurde im Rahmen der Konferenz der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Ent-wicklung (Rio+20) 2012 eine „grüne" bzw. ökologische Aspekte einbeziehende Wirt-schaftsweise (Green Economy) als eines der wichtigsten verfügbaren Instrumente zur Erreichung nachhaltiger Entwicklung anerkannt. Nach UNEP handelt es sich dabei um eine Wirtschaft, die das Wohl der Menschen erhöht und soziale Gerech-tigkeit fördert, und gleichzeitig Umweltrisiken und ökologische Knappheit deutlich reduziert. Eine Green Economy (GE) ist nach diesem Verständnis kohlenstoffarm, ressourceneffizient und sozial inklusiv. Beide verfolgen den Ansatz, Umwelt und Entwicklung in ökonomische Entscheidungen, Politiken und Planungsprozesse zu integrieren.
Vor dem Hintergrund dieser internationalen Strategien hat das Projekt das Ziel, das Wissen und die Handlungsfähigkeit zu Ansätzen und Instrumenten für eine auf kohlenstoffarme Entwicklung ausgerichtete GE auf internationaler Ebene und in ausgewählten Partnerländern zu verbessern. Als ein Beitrag zur Partnership for Ac-tion on Green Economy (PAGE), einer Initiative von UNEP, ILO, UNIDO und UNITAR, berät das Vorhaben Partnerländer in der Implementierung von GE Maß-nahmen im Kontext nationaler kohlenstoffarmer Entwicklungspfade.
Das Projekt zielt weiterhin darauf ab, die Wirksamkeit nationaler GE Politikpro-gramme zu verbessern. Es beschleunigt den Prozess der Ausarbeitung und Durch-führung von GE-Politiken, indem es bestehende Kapazitätslücken schließt und die Kooperation mit anderen klimarelevanten Instrumenten fördert (z.B. mit NAMAs und LCDS). Darüber hinaus unterstützt das Projekt das BMUB bei dem Folgeprozess von Rio+20, stellt Analysen zu wesentlichen Aspekten der GE bereit und leistet einen Beitrag zum politischen Dialog. Länderarbeit und kontinuierlicher internationa-ler Austausch sollen einen positiven Beitrag zu internationalen Klimaverhandlungen leisten, indem das Verständnis für GE in den Partnerländern verbessert wird. Die Vorteile einer Verbindung von Minderung von Treibhausgasemissionen für das nationale Wirtschaftswachstum und nationalen Planungsprozessen wird dabei ver-deutlicht. Das Projekt ist als Fortsetzung des laufenden IKI-Projektes zu Green Economy (11_I_179_Global_G_Green Economy) konzipiert.
Während der Fokus des Projekts auf der Minderung von Treibhausgasen und einer kohlenstoffarmen Entwicklung liegt, leistet der ganzheitliche Ansatz von GE dar-über hinaus einen Beitrag zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels sowie zur Resilienz weiterer Entwicklungsprozesse. Dies wird in GE-Aktionsplänen, Strategien und Gesetzgebungsprozessen berücksichtigt. GE verfolgt die Integrati-on der drei Dimensionen von nachhaltiger Entwicklung. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt auch auf eine verbesserte Kohärenz zwischen ökonomischen, öko-logischen und sozialen Aspekten ab. Es thematisiert dabei u.a. Zielkonflikte zwi-schen dem Übergang zu einer ressourceneffizienten, kohlenstoffarmen Wirtschaft und sozialen Aspekten (z.B. soziale Ungleichheiten, Schaffung von Arbeitsplätzen oder soziale Sicherheit).