Ausgangssituation
2002 vereinbarten die sri-lankische Regierung und die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) einen Waffenstillstand. In dieser Phase des Bürgerkrieges startete das Vorhaben zur Förderung von Initiativen der Integration und Transformation (FLICT). Ziel war es, durch die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure zur Konflikttransformation beizutragen. Allerdings wurde die Waffenruhe über die Jahre gebrochen und die Kampfhandlungen eskalierten erneut. Im März 2009 wurde der Bürgerkrieg durch die Regierung gewaltsam beendet. Die Grundursachen des Konfliktes sind jedoch nicht verschwunden und neue Konfliktlinien sind hinzu gekommen. Politische und ökonomische Benachteiligung verschiedener ethnischer, religiöser und sozialer Bevölkerungsgruppen haben zu ungleicher Entwicklung und struktureller Diskriminierung geführt.
Ziel
Staatliche und nichtstaatliche Schlüsselakteure setzen gemeinsam Kernelemente sozialer Integration in die Praxis um.
Vorgehensweise
Das Ministerium für nationale Sprachen und soziale Integration (MNLSI) hat das Mandat, die soziale Integration in Sri Lanka zu fördern und zur Versöhnung beizutragen. Die GIZ unterstützt das Partnerministerium bei der Politikformulierung, der Umsetzung der Politik auf lokaler Ebene sowie bei der Personalentwicklung.
Partner aus Kunst und Kultur werden dabei unterstützt, mit ihren Methoden das Thema soziale Integration zu bearbeiten und zur Sensibilisierung beizutragen. Das Vorhaben fördert gleichzeitig Vernetzung und Dialog zwischen und innerhalb der verschiedenen Ebenen von Staat, Zivilgesellschaft und Privatsektor, um Politikstrategien landesweit zu verankern und die Erfahrungen bei der Umsetzung in die politischen Prozesse einfließen zu lassen.
Wirkungen
Ein besonderer Erfolg für FLICT war das Inkrafttreten der National Policy for Social Integration (NPSI) 2012, deren Formulierung vom Vorhaben beratend unterstützt wurde.
FLICT nimmt in 5 Pilotdistrikten die Rolle des Intermediärs und Moderators zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren ein. So wurden in den letzten 3 Jahren 16 interreligiöse Dialogveranstaltungen mit rund 3.000 Teilnehmenden durchgeführt.
Zurzeit unterstützt FLICT die Umsetzung von 54 Kleinstmaßnahmen durch technische Beratung und finanzielle Beiträge. Zu den Maßnahmen gehören Bau und Rehabilitierung von Schulen und Gemeindezentren, die insbesondere marginalisierten Gruppen zugutekommen.
Das Vorhaben hat kontinuierlich innovative, erfolgreiche Konzepte zur Förderung sozialer Integration und zur Entwicklung von Kompetenzen verschiedener Akteure entwickelt, darunter der sehr gefragte Trainingskurs Art of Coexistence, der seit 2011 25-mal mit insgesamt über 500 Teilnehmenden durchgeführt wurde.