2012.9088.1

Fonds zur Fort- und Weiterbildung nationaler MitarbeiterInnen deutscher Bundesressorts

Auftraggeber
Auswärtiges Amt
Dauer
Partner
Ministry of Labour, Social Affairs, Martyrs and Disabled

Ausgangssituation

Mit dem Auslaufen des ISAF-Mandats im Dezember 2014 und der zeitlich begrenzten Folgemission „Resolute Support" enden für zahlreiche afghanische Ortskräfte die langjährigen Arbeitsbeziehungen mit verschiedenen deutschen Ministerien in Afghanistan. Aufgrund ihrer Tätigkeit für die internationalen Geber besteht für diese Ortskräfte teilweise ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Deshalb hat die Bundesregierung ihnen die Möglichkeit einer Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für Deutschland eingeräumt. Sie ist sich ihrer besonderen Verantwortung für die in Afghanistan verbleibenden ehemaligen Angestellten bewusst und unterstützt ihre Reintegration in den afghanischen Arbeitsmarkt durch Qualifizierungsmaßnahmen. Damit erhöht sich ihre Beschäftigungsfähigkeit oder die Chance auf eine selbstständige Tätigkeit.

Ziel

Die Ortskräfte der deutschen Ministerien in Afghanistan haben ihre Beschäftigungsfähigkeit oder die Chance auf eine selbstständige Tätigkeit erhöht. Das afghanische Personal kann seinen Lebensunterhalt auch nach dem Ende der Arbeitsbeziehung mit den deutschen Ministerien sichern.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Auswärtigen Amtes (AA) und des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) unterstützt die GIZ das afghanische Personal der deutschen Ministerien in Afghanistan bei der Stärkung ihres Kompetenzprofils. Die Bundesregierung finanziert aus Mitteln des Weiterbildungsfonds Beratungsleistungen und Bildungsmaßnahmen. Fachleute beraten die Ortskräfte hinsichtlich des Förderanspruchs sowie bei der Auswahl von Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsträgern. Die Prüfung von Weiterbildungsanbietern und eine enge Zusammenarbeit mit diesen Institutionen sichert die Qualität der Bildungsmaßnahmen und verhindert einen Missbrauch der Mittel.

Das Projekt kooperiert mit Trainingsanbietern in Kabul und den Nordprovinzen. Dies sind überwiegend private Universitäten, Bildungsunternehmen und kaufmännische und technische Ausbildungsbetriebe.

Wirkungen (kann bei gerade begonnenen Projekten zunächst entfallen)

Einige afghanische Arbeitskräfte nutzen die Möglichkeit, sich bereits während des Beschäftigungsverhältnisses in Abendkursen oder an schichtfreien Tagen weiterzubilden. Die meisten Ortskräfte können jedoch erst nach ihrer Entlassung mit einer Weiterbildung beginnen. Bisher haben mehr als 1.000 Beratungsgespräche stattgefunden. Insgesamt haben 240 Personen Bildungsmaßnahmen beantragt. 95 Personen studieren und erhalten ein Stipendium, fünf haben eine berufliche Bildungsmaßnahme begonnen und acht Personen nehmen an einem IT-Kurs, Sprachkurs oder Alphabetisierungskurs teil. Sechs Personen haben ihr Hochschulstudium bereits abgeschlossen.

Auch die an Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen entstandenen Netzwerke sorgen für eine Verbesserung der Beschäftigungsperspektiven.

Der Weiterbildungsfonds wird als ein Zeichen wahrgenommen, dass die Bundesregierung über den ISAF-Abzug hinaus in Afghanistan ihr ziviles Engagement fortsetzt.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11120

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
2B00 Asien II

Nachfolger-Projekt
2016.9075.9

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.740.741 €

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